KI-Kennzeichnung in Österreich geplant

BM Florian Tursky will den Umgang mit künstlicher Intelligenz in Österreich noch vor der EU regeln und eine KI-Servicestelle sowie KI-Kennzeichnungpflicht für den Bund einführen.


Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, © APA/Georg Hochmuth

Noch vor Inkrafttreten eines europäischen Gesetzes soll der Umgang mit künstlicher Intelligenz in Österreich geregelt werden. Das hat Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) am Donnerstag im Rahmen einer Presseekonferenz angekündigt. Eine KI-Servicestelle soll noch in diesem Jahr in der Regulierungsbehörde RTR installiert werden. Und auch eine Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen der öffentlichen Hand will Tursky noch heuer einführen. Damit greift Tursky dem europäischen AI-Act, der den Umgang mit künstlicher Intelligenz in ganz Europa regeln soll, vor.

Die Servicestelle dient als Vorläufermodell der geplanten Behörde für Künstliche Intelligenz. Diese soll dann die Zertifizierung und Marktüberwachung übernehmen. Österreich wäre neben Spanien und den Niederlanden eines der ersten Länder mit einer solchen Servicestelle, so Tursky.

Mit der österreichischen Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen verfolgt Tursky das Ziel, schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in künstliche Intelligenzen zu gewährleisten. Noch dieses Jahr sollen alle KI-Systeme des Bundes verpflichtend gekennzeichnet werden. Das betrifft unter anderem Chat-Bots. Weitere Maßnahmen sind in allen Bereichen geplant, wenn die europäische Regelung vorliegt.

Zusätzlich sind Angebote zur Kompetenzbildung im Bereich KI geplant. Der Schwerpunkt soll auf Basiswissen und Bewusstseinsbildung im Umgang mit KI liegen. Unter anderem werden niederschwellig Workshops in allen Gemeinden des Landes abgehalten werden. Ein KI-Monitor werde zudem die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft, Unternehmen und Verbraucher untersuchen. Die Daten des KI-Monitors werden öffentlich auf digitalaustria.gv.at verfügbar und für alle einsehbar sein. Auch die 2021 präsentierte KI-Strategie des Bundes wird überarbeitet. Eine neue Version soll im ersten Halbjahr 2024 verabschiedet werden.