Wiener „Güteziegel“ vergeben

Insgesamt zehn Bauprojekte wurden beim Wiener Stadterneuerungspreis 2020/21 ausgezeichnet. Drei herausragende Vorhaben im 7., 9. Und 3. Bezirk erhalten den Güteziegel in Gold.


Sonderpreis für die schwimmenden Gärten am Donaukanal (© Carla Lo Landschaftsarchitektur)

Der Wiener Stadterneuerungspreis der Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer ist vergeben: Eine hochkarätig besetzte Fachjury kürte zehn Siegerprojekte in den Kategorien „Pionierleistung“, „Wiener Meisterleistung“ und „Bravour Leistung“ und verlieh auch einen Sonderpreis.

Für den Branchenaward wurden in der 35. Auflage in Summe 37 Einreichungen erzielt. Gesucht werden dabei das Wiener Stadtbild prägende Revitalisierungsprojekte, die auch Trends und Innovationen aufgreifen. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál: „Die beim Wiener Stadterneuerungspreis ausgezeichneten Projekte sind zukunftsweisend für weitere Sanierungsprojekte – etwa im Bereich der erneuerbaren Energie.“

Den Top-Kandidaten wird ein ganz spezieller „Pokal“ überreicht: „Als besonderes Highlight haben wir mit dem Wiener ‚Güteziegel‘ in Gold, Silber und Bronze eine Trophäe geschaffen, die den Höchstleistungen des Wiener Baugewerbes zusätzliche Wertigkeit verleiht“, so Mario Watz, Innungsmeister der Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer Wien.

Smart saniert: Das sind die Siegerprojekte

Gold in der Kategorie „Pionierleistung“ holte sich das Pilotprojekt „SMART BLOCK“ in der Geblergasse 11 + 13 in Wien-Hernals. Bei diesem Revitalisierungsprojekt entstand das erste nachhaltige Energienetz in einem gründerzeitlichen Häuserblock. Es basiert auf einem Forschungsprojekt der Architektinnen Jutta Wörtl-Gössler und Uli Machold, das von der Stadt Wien sowie dem Umwelt- und Energiefonds gefördert wurde. Ziel sind bessere Resultate bei Energie-, Freiraum- und Mobilitätsversorgung.

In der Kategorie „Wiener Meisterleistung“ konnte sich das Projekt „Porzellangasse 36“ im 9. Wiener Gemeindebezirk durchsetzen. Das Revitalisierungsprojekt überzeugt mit traditionellem Handwerk und dessen moderner Interpretation. Die denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftsimmobilie aus der Gründerzeit wurde – nach dem Plan von Praschl-Goodarzi Architekten – originalgetreu saniert. Die Umsetzung durch Baumeister Rudolf Denk wurde in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt realisiert.

Den goldenen Güteziegel für die „Bravour Leistung“ erhielt das Projekt „Traungasse 12“ im 3. Wiener Gemeindebezirk. Das ehemalige Bürohaus ist in den 1960er Jahren vom bekannten Wiener Architekten Harry Glück in Stahlbetonskelettbauweise errichtet worden und wurde nun von BWM Architekten im Auftrag der WertInvest als modernes Wohnhaus mit plastischer Fassadengestaltung revitalisiert. Das Sanierungsprojekt umfasste unter anderem die komplette Neugestaltung der Fassade mit Loggien und Austritten für die Fassadenbegrünung zur Aufwertung von Wohn- und Stadtraum.

Sonderpreis für „Schwimmende Gärten“

Mit den „Schwimmenden Gärten“ der Kaiserbadschleuse am Wiener Donaukanal wurde im Rahmen des Wiener Stadterneuerungspreis 2020/21 erstmals ein Sonderpreis für ein herausragendes Projekt vergeben, das auf innovative Weise neue Erholungsflächen mitten in Wien schafft.

Die Kaiserbadschleuse wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut, um den Donaukanal schiffbar zu machen. Im Sommer 2020 erfolgte der Umbau sowie die Erschließung für die Öffentlichkeit der Schleuseninsel im Auftrag der Stadt Wien durch die STRABAG AG als Generalunternehmerin nach dem Vorbild der „Schwimmenden Gärten“ an der Pariser Seine. Die Schleuseninsel wurden mit Sitzlandschaften aus Holz, neuen Bodenbelägen sowie Pflanzeninseln ausgestattet. Die urbane Begrünung trägt im Sommer aktiv zu einem angenehmeren Stadtklima bei.

Alle Siegerprojekte des Wiener Stadterneuerungspreises 2020/21 finden Sie unter www.stadterneuerungspreis.wien