Studierende planen Risikomanagement für Wiener Stadtwerke

Wie lassen sich Risiken in Konzernen minimieren? Dieser Frage stellten sich Studierende des Masterstudiums Integriertes Risikomanagement an der FH Campus Wien: Sie mussten in der Rolle externer Berater ein reales Problemszenario lösen, das von den Wiener Stadtwerken gestellt wurde. Das Institut für Interne Revision Österreich zeichnete das Siegerteam mit einem Preisgeld aus.


Preisverleihung (v.l.): Rainer Lindorfer, Martin Langer (FH Campus Wien), Florian Kysela, Michael Starkmann (Wiener Stadtwerke), Marie-Theres Leikam, Thomas Schwalb (IIA), Riad Laske und Claudia Loksik (© FH Campus Wien/Schedl)

Gefahren für Unternehmen frühzeitig zu erkennen und effektiv zu verhindern: das ist die Aufgabe des Risikomanagements. Wie effektiv und qualitativ dieses arbeitet, wird wiederum von der Internen Revision objektiv überprüft. Spielen beide Abteilungen optimal zusammen, kann dies Unternehmen vor wirtschaftlichen sowie Image-Schäden bewahren und nachhaltig sicher für die Zukunft aufstellen.

Das Institut für Interne Revision (IIA Austria) und die FH Campus Wien haben daher eine Kooperation gestartet, um Studierenden die Relevanz dieses „Dreamteams“ und praxisrelevantes Know-how zu vermitteln. Im Rahmen des berufsbegleitenden Masterstudiums Integriertes Risikomanagement wurde nun erstmals ein Workshop veranstaltet, bei dem es nicht nur Wissen, sondern auch ein Preisgeld zu gewinnen gab.

FH-Prof. DI Dr. Martin Langer, Studiengangsleiter des Fachbereichs Risiko- und Sicherheitsmanagement: „Wir haben die Herausforderung angenommen, mit unserem Abschlussjahrgang des Masterstudiums Integriertes Risikomanagement ein komplexes und praktisches Problem aus der Praxis zu lösen. Herausgekommen ist eine Win-win-win-Situation: Unsere Studierenden haben praktisch erlebt, wie wertvoll das ist, was sie bei uns gelernt haben. Die Wiener Stadtwerke konnten ihr Risikomanagement weiter optimieren und wir als Studiengang konnten mit der Unterstützung des Instituts für Interne Revision erneut zeigen, wie sehr die Inhalte unseres Studiums die relevanten Themen der Branche bedienen.“

Realer Case: Wiener Stadtwerke als Ideengeber

Die insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten im „parallel engineering“ ein realistisches Szenario – entwickelt von den Wiener Stadtwerken – lösen: Die Konzernleitung hat ein umfassendes Risikomanagementsystem, das alle Konzernunternehmen einbindet, implementiert. Risiken, die intensive Interdependenzen und Ursache-Wirkungsbeziehungen aufweisen, können innerhalb der einzelnen Konzernunternehmen und auch übergreifend vorhanden sein. Die Studierenden sollten zeigen, wie man solche Risiken identifizieren und darstellen kann.

DI Michael Starkmann von der Konzernrevision der Wiener Stadtwerke: „Risikomanagementsysteme entwickeln sich gerade in vielen Organisationen weg von einem Controlling-orientierten Berichtssystem, hin zu einem wesentlich dynamischeren Managementsystem mit starkem Fokus auf unternehmerische Entscheidungen. Zwar geben die bestehenden Richtlinien und Normen einen Rahmen für die Ausgestaltung solcher Risikomanagementsysteme, jedoch bestehen große Freiräume in der tatsächlichen Ausgestaltung, Umsetzung und Zielrichtung. Ziel war es, mit den Studierenden zu erarbeiten, wie solche entscheidungsorientierten Risikomanagementsysteme zukünftig aussehen können.“

Die beste Lösung für das Problem fanden Florian Kysela, BSc (WU), Riad Laske, BSc, Marie-Theres Leikam, BSc, Rainer Lindorfer, BA und Mag. (FH) Claudia Loksik. Im Rahmen einer Siegerehrung an der FH Campus Wien wurden sie mit Urkunden und einem Preisgeld ausgezeichnet.

Karriere mit Zukunft: Interne Revision startet Nachwuchs-Offensive

Nicht erst seit der Corona-Krise und diversen Bankenskandalen gewinnen die Interne Revision und ein effektives Risikomanagement enorm an Bedeutung – in allen Branchen. Das Institut für Interne Revision Österreich hat daher anlässlich seines 60-jährigen Bestehens beschlossen, einen noch stärkeren Fokus auf junge Talente zu legen.

„Effizienzsteigerung und Risikominderung sind für Unternehmen so relevant wie noch nie. Die interne Revision wird damit auch künftig immer wichtiger. Deshalb werden laufend Nachwuchs-Talente gebraucht – aus der Betriebswirtschaft ebenso wie aus dem Finanzwesen, Ingenieurwesen oder aus der IT“, sagt DI Thomas Schwalb, Geschäftsführer des Instituts für Interne Revision, das über die hauseigene Akademie auch Aus- und Weiterbildungen für Revisoren anbietet.

Das Institut startet daher eine Nachwuchs-Offensive unter dem Titel „Young Auditors“, in deren Rahmen es auch ein kostenloses Mentoring-Programm für Studierende in ganz Österreich geben wird. „Wir wollen jungen Menschen die Interne Revision und ihr breites Tätigkeitsfeld näherbringen, sie auf ihrem Weg unterstützen und ihnen dabei helfen, eine Karriere in der Internen Revision einzuschlagen. Neue Talente werden immer gebraucht“, so Schwalb. Weitere Details zum Mentoring-Programm werden in Kürze bekanntgegeben.