Gegen den Strom

Covid-Bilanz von Huawei: Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz & eine Europa-Premiere


„Ein erfolgreiches Geschäftsmodell basiert auf Geben und Nehmen“, so Österreich-CEO Jackie Zhang (© Huawei/Sebastian Reich)

Während die Corona-Krise viele Unternehmen dazu genötigt hat, Mitarbeiter zu kündigen oder zumindest auf Kurzarbeit zu setzen, Umsätze massiv eingebrochen sind und Geschäfte auf Eis gelegt wurden, scheint bei Huawei Technologies Austria keine Krisenstimmung aufgekommen zu sein: Keine Kurzarbeit, keine Kündigungen, gibt das Unternehmen an. Im Gegenteil: Es wurden zusätzliche Mitarbeiter aufgenommen und auch der Umsatz soll im ersten Quartal gestiegen sein.

Dank rascher Umstellung auf Home-Office (ein Technologiekonzern hat da freilich Startvorteile) und umfassende Sicherheitsbestimmungen, die nach wir vor aufrecht sind, (inklusive Arbeiten im Gruppen-Turnus) gab und gibt es in der österreichischen Niederlassung keinen einzigen Covid-19-Fall. Was es dafür gibt, ist reichlich Nahrung, denn das Unternehmen hat sicherheitshalber tausende Essensrationen für die Belegschaft organisiert, um sie im Bedarfsfall verteilen zu können.

5G-Netz und Roboter in Linz

Den positiven Verlauf trotz Lockdown sieht Huawei laut Aussendung auch im massiven Investment in Forschung & Entwicklung begründet: Allein 2019 hat der Konzern über 15 Prozent des Jahresumsatzes – rund 18 Milliarden Euro – in diesen Bereich investiert. Huawei kann dadurch State-of-the-art-Standards und -Dienstleistungen bieten. Dazu gehören Remote-Services – die Techniker konnten auch in der Krisenzeit ohne den physischen Einsatz vor Ort mit Hilfe von Ferninstallationen viele Aufträge und Services problemlos umsetzen.

Ferinstallation spielte auch bei einem Projekt eine maßgebliche Rolle, das Huawei gemeinsam mit der LIWEST realisiert hat: In der Zeit der Lockdowns wurde das erste 5G Stand Alone-Netzwerk (also ohne vorhandene 3G- oder 4G-Komponenten) Österreichs aufgebaut und in Betrieb genommen. Gleichzeitig ist es auch das erste kommerziell einsetzbare 5G-Kernnetzwerk in Europa. Als konkretes Anwendungsbeispiel wurde ein Gesundheitsroboter entwickelt, der nun in einem Seniorenzentrum mithift.

„In einer engen Kooperation zwischen LIWEST und Huawei ist es gelungen, die IT-Infrastruktur innerhalb von zwei Monaten für den Betrieb des ersten 5G-Campus-Mobilfunknetzes zu errichten. Durch die Restriktionen in der Coronakrise erfolgte die Einrichtung ausschließlich durch Ferninstallation“, erklärt LIWEST-Geschäftsführer Stefan Gintenreiter.

„Geben und Nehmen“

Dass Huawei Austria die Krise derart gut überstanden hat, sieht man dort aber nicht als selbstverständlich: „Aus unserer Sicht basiert ein erfolgreiches Geschäftsmodell immer auf Geben und Nehmen“, meint Jackie Zhang, CEO von Huawei Technologies Austria. Daher war es dem Unternehmen auch ein besonderes Anliegen, in dieser schwierigen Zeit einen Beitrag zu leisten: in enger Abstimmung mit dem chinesischen Headquarter in Shenzhen stellte Huawei Technologies Austria rund 150.000 Schutzmasken, 70.000 Handschuhe und 30.000 Schutzbrillen für das Österreichische Rote Kreuz und die Ärztekammer zur Verfügung. 

„Es war sehr wichtig für uns, einen Beitrag zu leisten und alles zu tun, was wir können, um in dieser schwierigen Situation zu unterstützen und den Menschen zu helfen“, so Zhang.