Krisenkünstler: Danke für die Wurst

Der Wiener Würstelstand im 8. Wiener Gemeindebezirk bedankt sich mit einer Danke Bosna-Spendenaktion bei allen Helfern, die in der Coronakrise wesentliche Arbeit geleistet haben.


Der hippe Wiener Würstelstand Ecke Strozzigasse/Pfeilgasse (C) Stefan Olah

Eines haben die letzten Wochen gezeigt: Unternehmerinnen und Unternehmer sind kreativ im Umgang mit den großen Herausforderungen in Zeiten von COVID-19. Einige dieser Helden wollen wir in einer Spezialserie vor den Vorhang holen.

Bosna für Wiens Corona-Helden 

Mike Lanner und Stefan Sengl möchten mit einem richtig guten Angebot zur Würstelstandkultur in Wien beitragen. Seit Mai 2019 verkaufen sie allerlei Wurstdelikatessen mitten im Achten. Um den Helferinnen und Helfern, die in der Coronakrise gerade ihre Gesundheit riskieren, zu danken, haben sich die beiden etwas einfallen lassen: die Danke-Bosna! Unterstützer dieser Aktion spenden an eine Einrichtung in Wien ein Paket der Salzburger Bosna (made in Vienna). 

Wir haben den Kommunikationsberater und Würstelstandbetreiber Stefan Sengl zum Gespräch getroffen:

Kannst du von dem Moment berichten, als dir die Idee zu dankebosna.at gekommen ist?

Die Idee hatte mein Wurstpartner Mike Lanner. Uns war von Anfang an klar, dass wir uns nach der Wiedereröffnung bei den Corona-HelferInnen bedanken wollen. Darum haben wir schon anlässlich des Shutdowns angekündigt, 1.000 Bosnas für die zu spendieren. Mike hatte dann die Idee, dass sich an dieser Aktion vielleicht auch andere Menschen beteiligen wollen. Und daraus ist dann letztlich die Initiative DankeBosna.at entstanden.

Wie erlebst du die Situation als Betreiber? 

Gerade weil wir nicht einmal ein Jahr alt sind, tut uns als kleiner Gastrobetrieb die aktuelle Situation schon sehr weh. Darum kann man mit der Danke-Bosna zwei gute Dinge auf einmal tun: Sich mit einer Bosna bei den Heldinnen und Helden dieser Tage bedanken, die gerade alles tun, um diese schwierige Situation bestmöglich zu bewältigen und dabei gleichzeitig unseren jungen Betrieb unterstützen. Über 2.300 Bosnas sind bereits gespendet worden. 

Wie können sich die Helfer die Wurst bei euch abholen?

Für alle hier spendierten Portionen erstellen wir Gutscheine. Diese Gutscheine werden – über die dortigen Betriebsräte und Personalvertretungen – an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, NGOs, Supermärkten etc. verteilt. Sobald wir nach der Corona-Schließung wieder geöffnet haben, können die Helferinnen und Helfer ihre Gutscheine bei uns einlösen.

Welche Erfahrungen und Lehren ziehst du im positiven Sinn aus dieser Situation?

In der Bibel heißt es an einer Stelle „Gebt, so wird euch gegeben“. Und genau das haben wir erlebt. Hilfsbereitschaft ist ansteckend. Und für das wirtschaftliche Überleben ist die Fähigkeit zur Kooperation in solchen Situationen wichtiger als Konkurrenzfähigkeit.

Wird die Aktion auch nach Corona erhalten bleiben?

Wir überlegen noch, wie wir das in leicht abgewandelter Form nach der Coronazeit fortsetzen können. In der Gastronomie gibt es z. B. den Caffè sospeso. Etwas ähnliches, also eine Art „Suspended Bosna“ anbieten zu können, würde uns gefallen.

Wer sich an der Danke Bosna-Aktion beteiligen möchte, kann das hier tun.