Wintertourismus: gute Prognose trotz Inflation

Die Österreich Werbung rechnet zwar mit Auswirkungen der Teuerung auf das Buchungsverhalten, die Aussichten für den Wintertourismus seien dennoch gut.


ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig (li.) und Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (© BMAW/Holey)

Die Menschen sehnen sich nach Winterurlaub, Zeit und Lust sind laut einer aktuellen Studie vorhanden. Nur – auch das Budget? Geht es nach der aktuellen Winterpotenzialstudie der Österreich Werbung, stehen die Zeichen nicht schlecht. Zumindest „vorsichtig optimistisch“ zeigten sich ÖW-Chefin Lisa Weddig und Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bei der Präsentation der Zahlen, die dem Wintertourismus trotz Inflation Hoffnung geben.

Nach der Frohbotschaft, dass die Tourismusbranche nach zwei Jahren Pandemie wieder zu alter Stärke gefunden hat (und Corona bei den Buchungen kaum mehr eine Rolle spielt), könnte der Aufwärtstrend damit anhalten.

Österreich zählt zu den Top-Destinationen

Für die Studie wurden im Auftrag der Österreich Werbung jeweils mehr als 1.000 Personen in zehn Märkten (Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Dänemark, Vereinigtes Königreich, Tschechien, Polen und Ungarn) befragt. Das Ergebnis: Österreich zählt in den meisten Märkten zu den Top 3 für Wintertourismus.

Und auch zahlenmäßig sieht es gut aus: Die Anzahl derer, „die höchstwahrscheinlich einen Winterlaub in Österreich planen“, seit mit 17 Millionen wieder auf Vor-Pandemie-Niveau, so Weddig. Somit können wir aus heutiger Sicht mit einem guten Winter rechnen.“

Wintertourismus: Preissensibilität vs. Ausgabefreude

Auch, wenn die Urlaubslaune vielerorts im Vergleich zum vorigen Winter deutlich gestiegen ist, sei davon auszugehen, „dass die derzeitige weltwirtschaftliche Situation, die von hoher Inflation geprägt ist, Einfluss auf das Buchungsverhalten hat“, sagt die ÖW-Chefin.

Die Angaben dazu sind aber recht unterschiedlich: Einerseits rechnet die Mehrheit der Befragten – überraschenderweise – mit einem Gleichbleiben bzw. einer Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation. Ein Drittel ist bereit, im kommenden Winter mehr als im vergangenen Jahr auszugeben.

Andererseits gibt es jene Gruppe, die ihre Ausgaben einschränken werden; vor allem bei der Unterkunft, dem Reiseziel und der Länge der Urlaubsreise. Laut Studie wird im Wintertourismus aktuell auf günstigere Reisen, Hygiene und Vertrautheit mit der Urlaubsregion geachtet. Die heimische Branche könne hierbei punkten, so Weddig: „Einerseits gibt es in Österreich Urlaubsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel und anderseits haben wir im letzten Winter gezeigt, dass bei uns ein sicherer Urlaub möglich ist.“

Winterliebe-Kampagne

Um das Potenzial für Winterurlaub in den relevanten Märkten zu aktivieren, unterstützt die Österreich Werbung die Branche mit zielgerichteter Kommunikation. Für den kommenden Winter hat die nationale Tourismusorganisation gemeinsam mit 58 Partnern aus ganz Österreich Aktivitäten in 11 Märkten lanciert. Eine Kampagne läuft seit September 2022 unter dem Namen „Winterliebe – Jetzt in echt erleben“ in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Polen.

„Unser Ziel war es, die erfolgreiche Kampagne aus dem vergangenen Winter für das heurige Jahr zu übersetzen. Deshalb haben wir sie mit unserem Kampagnendach aus 2022 #realAustria kombiniert, um echte Erlebnisse im Schnee gemeinsam mit der Familie und Freunden zu vermitteln. Dabei war es auch unser explizites Ziel, die ganze Vielfalt des österreichischen Wintertourismus vor den Vorhang zu holen“, fasst Weddig die Kampagneninhalte zusammen.