Öffi-Fahrer als Paketboten

Die Wiener Linien und Fraunhofer prüfen, ob und wie künftig Straßenbahn-Passagiere für einen klimafreundlichen Paketdienst eingesetzt werden könnten.


Straßenbahn der Wiener Linien
Die Bim könnte künftig zum Pakettransporter werden (© Wiener Linien/Manfred Helmer)

Online-Shopping hat seit Beginn der Pandemie einen massiven Boom erfahren – und der hält nach wie vor an. Die Wiener Linien wollen jetzt testen, ob man Fahrgäste einsetzen könnte, um Pakete emissionsarm an ihr Ziel zu bringen. 

Gemeinsam mit der Forschungsorganisation Fraunhofer Austria wird derzeit eine Machbarkeitsstudie umgesetzt, die herausfinden soll, unter welchen Bedingungen Packerln von Bim-Gästen transportiert werden könnten. Eine im Grunde simple, aber kreative und aussichtsreiche Idee – immerhin ist im Wiener Straßenbahnnetz täglich durchschnittlich eine halbe Million Menschen unterwegs. 

„Um den Klimaschutz voranzutreiben, brauchen wir dringend innovative Ideen wie diese. Es freut mich sehr, dass die größte Fahrgemeinschaft Wiens mit vereinten Kräften an der Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt arbeitet und hoffe, dass viele Fahrgäste an der Machbarkeitsstudie mitmachen”, begeistert sich Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Bim & Box als „perfect match“?

Und so könnte es künftig funktionieren: TeilnehmerInnen lassen eine App analysieren, auf welchen Routen sie täglich unterwegs sind. Die App schlägt dann Pakete vor, die genau entlang dieser Öffi-Wege transportiert werden müssen. Mittels QR-Code könnten Fahrgäste die Packerln in Paketboxen bei Öffi-Stationen abholen und ablegen. 

Bevor das aber Realität werden kann, ist noch einiges zu klären – vom Standort der Paketboxen über die maximale Größe der Pakete bis hin zu Beschränkungen des Gütertransports (z. B. zu Spitzenreisezeiten) und Anreizsysteme. All das soll in der Machbarkeitsstudie, die bis März 2022 läuft, eruiert werden. 

„Bevor das Projekt in einem größeren Pilotversuch getestet wird, wollen wir von unseren Fahrgästen wissen, ob sie überhaupt bereit wären, Pakete auf ihren Wegen mitzunehmen und unter welchen Bedingungen. Schlussendlich sind sie das Herzstück dieses Klimaschutzprojektes”, so Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. 

Unter diesem Link kann zwei Monate lang an der Studie teilgenommen werden: https://de.research.net/r/kep-train-umfrage.