Eigentlich wählt die Volkshilfe Wien erst am 11. September 2020 ihren neuen Präsidenten. Wer es sein wird, steht allerdings bereits fest: Der frühere Bürgermeister von Wien, Michael Häupl (er wird am 14.9. 71 Jahre alt), wird das Amt übernehmen. Er verstärkt damit Geschäftsführerin Tanja Wehsely sowie Karl Lacina, der nach dem plötzlichen Tod von Rudolf Hundstorfer 2019 als stellvertretender Präsident eingesprungen ist.
Wurstsemmel oder Schreibheft
Wie man es von Häupl nicht anders gewohnt ist, schickt der designierte Präsident seiner neuen Aufgabe, in der er besonderes Augenmerk auf Kinderarmut lege will, bereits ein paar kernige Sager voraus. „Unser Ziel ist die Einführung einer Kindergrundsicherung, die sicherstellt, dass kein Kind in unserer Gesellschaft zurückgelassen wird
und sich zwischen einer Wurstsemmel und Schreibheften für die Schule entscheiden muss“, so Häupl.
Besonders die gegenwärtige Corona-Krise habe, betont Häupl, „bestehende soziale Schieflagen aufgezeigt“ und akuten Handlungsbedarf in diesem Bereich aufgezeigt. „Wenn jedes fünfte Kind in unserer Gesellschaft von Armut betroffen ist, dann ist das nicht nur eine beschämende Statistik für eines der reichsten Länder der Welt, sondern ebenso ein soziales Pulverfass für die Zukunft, das es zu entschärfen gilt
.“