
Die MEGA Bildungsstiftung hat 2025 den MEGA Bildungs-Verein ins Leben gerufen, welcher den Bildungsklima-Index dieses Jahr durchführte. Insgesamt erhält das österreichische Schul- und Bildungssystem nur die Note „Befriedigend“.
Der Bildungsklima-Index: Ziel ist ein „Sehr gut“
Der BKI wird alle zwei Jahre durchgeführt und befragt hier Schüler:innen, Eltern sowie Pädagog:innen (Schule und Kindergarten). Die Befragung wurde heuer mit TripleM durchgeführt und rund 2.700 Personen haben daran teilgenommen.
Ziel des BKI ist es auf die Missstände und die Wünsche sowie Bedürfnisse der betroffenen Gruppen hinzuweisen und durch stetige Arbeit an diesen Problemen ein „Sehr gut“ zu erreichen.
Präsentiert wurden die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage im Rahmen einer Pressekonferenz am 24. Juni 2025 in Wien.
Ergebnisse 2025
Das Bildungssystem in Österreich stagniert, weiter wird von allen Gruppen ein Befriedigend vergeben. Besonders besorgniserregend ist dabei die Tatsache, dass die Tendenz im Vergleich zur Befragung 2021 (Note lag bei 2,8) eine negative ist.
Die kontinuierliche Verschlechterung des Bildungsklima-Indexes aus Sicht der Schülerinnen und Schüler – und zuletzt von 2023 bis 2025 auch bei den Pädagoginnen und Pädagogen – ist besorgniserregend. Dies nicht zuletzt deswegen, da die ersten BKI-Erhebungen 2020/2021 noch im Umfeld der COVID-Pandemie stattfanden, die im Schulsystem für alle Beteiligten besondere Probleme und Belastungen mit sich brachte.
Andreas Ambros-Lechner, Vorstand des gemeinnützigen MEGA Bildungs-Vereins
Bildungsklima-Index zeigt, dass Schulinfrastruktur besser bewertet wird als Unterrichtsqualität
Schulgemeinschaft, Schul-Organisation und -Infrastruktur in Österreich werden von allen Befragungsgruppen besser bewertet als die Qualität des Unterrichts. Infrastruktur und Co. erhalten ein glattes „Gut“. Am schlechtesten schneiden innerhalb dieser Kategorien „Allgemeine Ausstattung der Schule und Unterrichtsräume“ sowie „Computer und IT-Ausstattung“ ab.
Wenig gesellschaftliche Anerkennung für Pädagog:innen
Die befragten Gruppen der Pädagog:innen empfinden ihre Arbeit als nicht genug wertgeschätzt in der Gesellschaft. Hier wurde besonders die Diskrepanz zwischen Anerkennung und tatsächlicher Leistung für die Gesellschaft thematisiert. Die Lücke, die Pädagog:innen hier empfinden, ist seit 2023 noch deutlicher zu sehen in den Ergebnissen.
Die gesellschaftliche Anerkennung pädagogischer Berufe wird weiter als absolut unzureichend wahrgenommen und hat sich aus Sicht der Betroffenen sogar weiter verschlechtert. Das ist ein Warnzeichen für Politik und Gesellschaft und sicherlich mit ein Grund für den Personalmangel in pädagogischen Berufen.
Andreas Ambros-Lechner, Vorstand des gemeinnützigen MEGA Bildungs-Vereins
Hohe psychische Belastung von Schüler:innen
Die psychische Belastung wird von allen drei Befragungsgruppen (Schüler:innen, Eltern, Lehrkräften) als hoch eingeschätzt. Besonders der Leistungsdruck, welcher vorherrscht, belastet. Auch die Lernsituation zu Hause ist für viele ein wichtiges Thema, welches mitunter belastend ist.
Bei den Lehrkräften sind besonders Personalmangel, Zeitdruck sowie mangelnde Unterstützung eine besondere Belastung.
Empfehlungen von MEGA
Aus Sicht der Expert:innen rund um Bildungsthemen können aus den Ergebnissen des Bildungsklima-Index 2025 folgende Empfehlungen abgeleitet werden:
- Investitionen in Ausbildung von Pädagog:innen, Fortbildung und Supervision.
- Verbindliche Integration wirtschaftlicher Bildung, digitaler Kompetenzen und psychischer Gesundheit in die Lehrpläne.
- Stärkung des Schulstandorts durch moderne Ausstattung, digitale Infrastruktur und bessere Betreuungsangebote.
- Systemische Förderung von „21st Century-Skills“, wie kritisches Denken, Kooperation und Selbstorganisation.
- Förderung der Beziehungskultur an Schulen: Mehr Zeit, mehr Kommunikation, mehr Vertrauen.
Das Ziel, dass das Bildungssystem ein „Sehr gut“ erhält, ist noch nicht erreicht. Die Erhebungen rund um den BKI sind aber ein wichtiger Indikator dafür, wie viel noch zu tun ist.
SZ