Staatsoper und ihre wirtschaftlichen Effekte

Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) berechnete kürzlich die wirtschaftlichen Effekte der Staatsoper – mit positivem Ergebnis.


Walter Ruck (l.) und Bogdan Roščić (r.) präsentierten die volkswirtschaftlichen Effekte der Staatsoper. © WKW / Wieser

Die Interessenvertretung der Wiener Wirtschaft hat erstmals für die Saison 2023/24 die ökonomischen Effekte, die von der Wiener Staatsoper ausgehen, analysiert und berechnet.

Diese verdienstvolle Studie der Wirtschaftskammer Wien wird bei den kulturpolitisch Zuständigen hoffentlich die gebührende Beachtung finden. Für mich besonders hervorzuheben ist der Umstand, dass die staatliche Subvention in Form der direkten fiskalischen Effekte unseres Betriebs fast auf den Euro genau an den Finanzminister zurückgeht. Dass die darüberhinausgehenden Beiträge zum BIP ein Vielfaches der Subvention betragen, macht aus meiner Sicht klar, wie oberflächlich die Diskussion um die Kosten der Kulturbetriebe oft geführt wird.

Staatsoperndirektor Bogdan Roščić

Ergebnisse der Analyse der Staatsoper

Zwei Faktoren waren ausschlaggebend bei der Untersuchung der wirtschaftlichen Effekte: Zum einen waren die Ausgaben der Oper relevant, zum anderen die Ausgaben der Opernbesucher:innen, die nach Wien kommen. Die Staatsoper selbst hat in der vergangenen Spielsaison 14 Millionen Euro investiert sowie Ausgaben in der Höhe von 145 Millionen Euro geleistet. Durch die von der Oper getätigten Ausgaben wird ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 177 Millionen Euro realisiert. Zudem werden dadurch rund 1.700 Arbeitsplätze geschaffen sowie etwa 44 Millionen Euro in Form von Steuern an den Staat erwirtschaftet.

650.000 Besucher:innen besuchten in der letzten Saison die kulturelle Institution. Ein durchschnittlicher auswärtiger Gast der Wiener Staatsoper bleibt 2,3 Nächte in Wien. Die Hälfte der Besucher:innen, die aus einem anderen Bundesland anreisen, bleiben auch für eine Nacht in Wien. Durch diese Ausgaben von Tourist:innen entsteht ein BIP von 119 Millionen Euro. Etwa 2.000 Arbeitsplätze werden so geschaffen sowie 35 Millionen Euro an Steuern an den Staat weitergegeben.

Wirtschaftliche Effekte in Wien

Ein großer Teil der Wertschöpfung, die durch die Staatsoper entsteht, wird in der Hotellerie sowie in der Gastronomie verbucht. Hier werden etwa 52 Millionen Euro pro Jahr realisiert. Aber auch der Einzelhandel profitiert: Ein Wertschöpfungseffekt von 14,5 Millionen Euro wird hier erzielt.

Ein ausführliches Factsheet zur Analyse der Wirtschaftskammer Wien finden Sie hier.

SZ