KUNST HAUS WIEN vervielfältigt ökologische Perspektiven 

Das KUNST HAUS WIEN schließt ab Juni 2023 für sechs Monate und wird mit der Sanierung für die erste Klima Biennale Wien 2024 zukunftsfit gemacht.


Das Hundertwasserhaus in Wien. © Pexels
Das Hundertwasserhaus in Wien. © Pexels

Baulich soll das Museum „im Sinne von Gründer Friedenreich Hundertwasser“ modernisiert werden und sei „der ideale Ort, wenn es darum geht, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen“, erklärte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) auf der Pressekonferenz am 16. Februar 2023. Mittels Geothermie als alternative Wärme- und Kälteversorgung können beachtliche Energiekosten eingespart werden. 

Bewusstsein für den Klimawandel schärfen

Mit der voraussichtlich für Jänner 2024 geplanten Wiedereröffnung wird es eine von Andreas J. Hirsch kuratierte Dauerausstellung geben. In Abstimmung mit der Hundertwasser-Privatstiftung sollen nicht nur Schlüsselwerke, sondern vor allem Hundertwasser als Vorreiter der ökologischen Bewegung sowie die gebaute Philosophie des Künstlers im Raum gezeigt werden. Noch stärker als zuvor, unter der Führung von Bettina Leidl, ist die Museumsleitung dem Umweltschutz verpflichtet, denn es sei „der ideale Ort, wenn es darum geht, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen“, so Hanke. Für Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft (SPÖ), ist die Fokussierung „kein radikaler Bruch, sondern eine Weiterentwicklung“ der Programmsetzung von Leidl. Die Herausforderungen des Klimawandels aus dem Blickwinkel der Kunst zu betrachten, ist noch vor wenigen Jahren Pionierarbeit gewesen und hat stark an Bedeutung gewonnen.

Stadt Wien plant erste Klima Biennale Wien 2024

Im Rahmen des Outreach-Projekts „CLOSE(D)“ wird das KUNST HAUS WIEN mit Interventionen im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam machen, so Museumsdirektorin Gerlinde Riedl. Während der Schließzeit thematisieren 13 Künstler in umliegenden Ausstellungsorten vielfältige ökologische Perspektiven der Gegenwart und der Zukunft. Das Projekt mündet in die Wiener Klima Biennale 2024, einer Vernetzung von zahlreichen Wiener Kunst- und Wissenschaftsakteuren, die für drei Monate die Klimamoderne in den Fokus stellen. Das neu bestellte Leitungsduo Claudius Schulze (künstlerische Leitung) und Sithara Pathirana (Programmleitung) stellt Einzelpositionen in Aussicht und versucht, „alles, was mit der Klimakrise zusammenhängt“ zu integrieren, so Schulze. 

„Im Zentrum unserer Arbeit steht das Potenzial der Kunst im Hinblick auf die großen Fragen unserer Zeit. Unser Ziel ist es, dabei eine treibende Kraft zu werden, Themen zu setzen und unsere Türen und Fenster weit zu öffnen. Das KUNST HAUS WIEN folgt damit der Geisteshaltung seines Gründers Friedensreich Hundertwasser“, fasst Riedl zusammen.

Zahlreiche begleitende Ausstellungen ab März 2023

Die geplante Ausstellung „Mining Photography. Der ökologische Fußabdruck der Bildproduktion“ widmet sich ab 09. März 2023 in 170 Arbeiten der kritischen Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit der Fotokunst und ihrer Erzeugung. Die eigens entwickelte multimediale Installation „The SONNENSCHEIN Rhapsodies“ des Künstlerduos Böhler und Orendt legt ab 23. März 2023 die „tragische Differenz zwischen dem Sehnsuchtsort einer intakten Natur und der heutigen Realität“ offen, so Kuratorin Sophie Haslinger. 

Die Projektkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 1,5 Mio. Euro, die zur Hälfte von der Wien Holding und der KunstHausWien Liegenschaftsverwertungs & -verwaltungs GmbH getragen werden.