Gebrauchtwagen-Preise im Aufwind

Das Hoch bei Second-Hand-Karossen hält offenbar weiter an: Laut AutoScout24 sind die Gebrauchtwagen-Preise im Jahresvergleich um knapp 4.000 Euro gestiegen.


Gebrauchtwagen-Preise
Besonders beliebt sind aktuelle Kompakt- und Mittelklassewagen (© Florian Pircher/Pixabay)

Gute Nachrichten für alle, die ihren „Alten“ verkaufen wollen: Die Gebrauchtwagen-Preise steigen bereits seit Monaten und legen im Oktober 2021 neuerlich um rund 500 Euro im Vergleich zum September an, im Vergleich zum Vorjahr ist das bereits ein Plus von knapp 4.000 Euro. Das zeigt der aktuelle AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI).

Covid-19 pusht die Nachfrage

Laut dem Spezialisten erreichen die Kosten für Gebrauchtwagen damit einen neuen Höchstwert. „Auch wenn die Preise für Gebrauchtwagen im Herbst regelmäßig ansteigen – allein mit saisonalen Effekten lässt sich die aktuelle Entwicklung nicht erklären“, sagt André Eckert, Country-Manager bei AutoScout24 in Österreich. Vielmehr ist es wieder einmal die Pandemie, die hier als Treiber agiert:  „Neuwägen können aufgrund des Chipmangels nicht geliefert werden und aufgeschobene Käufe stehen an und fegen den Gebrauchtwagenmarkt teilweise leer. Die Verknappung von Neuwagen treibt damit auch die Nachfrage nach Gebrauchten in die Höhe.“

Dazu komme, dass der Stellenwert individueller Mobilität durch die Corona-Pandemie stark gestiegen sei. Eckert erwartet daher auch nicht, dass sich die Lage bald ändern werde: „Zwar wird der Peak bei den Gebrauchtwagen-Preisen möglicherweise im Winter erreicht sein, doch dass dem preislichen Anstieg ein ebensolcher Abstieg folgt, erscheint deshalb eher unwahrscheinlich.“

Kompakt- und Mittelklassewagen gefragt

Die Gebrauchtwagen-Preise steigen besonders innerhalb der Segmente Kompakt- und obere Mittelklassewagen. Kompakte legen um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 19.128 Euro zu, obere Mittelklasseautos verteuern sich um 2 Prozent auf 27.351 Euro.

Auch Geländewagen und SUVs (Durchschnittspreis: 31.630 Euro) sowie Mittelklassewagen (23.124 Euro) verteuern sich im Vormonatsvergleich um bis zu 1,5 Prozent. Sportwagen (63.593 Euro) verzeichnen detto einen markanten Preisanstieg. Einzig Vans und Kleinbusse verbilligen sich minimal um 0,1 Prozent auf 21.239 Euro.

Auf dem Kleinwagenmarkt wird die Luft dünn

Wo Preise steigen, da ist das Angebot meist rückläufig – so auch im Gebrauchtwagenmarkt. Am stärksten bricht das Angebot mit minus 7,3 Prozent bei Kleinwagen und mit minus 4,3 Prozent der Kompaktklasse ein. Mit einem Minus von 3,4 Prozent sind zudem weniger SUVs/Geländewagen auf dem Markt zu finden. Lediglich die obere Mittelklasse legt beim Angebot um rund 1,4 Prozent zu.