Wien ist Stauhauptstadt Österreichs

Wien führt – kaum überraschend – das nationale Stau-Ranking des Navi-Spezialisten TomTom an. International haben Istanbul und Moskau die Nase vorn.


Autokolonne in der Stauhauptstadt Wien
Durchschnittlich standen 2021 Autofahrer in Wien 66 Stunden im Stau (© Nile/pixabay)

Die Bundeshauptstadt Wien ist nicht nur die größte Stadt Österreichs, sondern häuft gemeinhin auch die meisten, durchaus auch kuriosen, Superlative an. Manche davon positiver Natur (z. B. meiste Unternehmensgründungen), manche aber auch nicht so angenehm. Zumindest für die Einwohner.

So auch der Status als „Stauhauptstadt Österreichs“: Der holländische Navigationsgeräte-Hersteller TomTom hat auf Basis von GPS-Daten neuerlich ein weltweites Ranking der Metropolen mit dem höchsten Staulevel erstellt.

„Bitte warten“ heißt es am öftesten in Istanbul

Wienerinnen und Wiener, die im Stau stecken, können sich zumindest damit trösten, dass es anderswo viel schlimmer zugeht: Am meisten Geduld brauchten Autofahrer 2021 in Istanbul (Staulevel 62 %), Moskau (61 %) Kiew (56 %), Bogota (55 %) und Mumbai (53 %).

Österreich: Tendenz sinkend, außer in der Stauhauptstadt

Mit einem Rating von 29 % schneidet Wien demnach im internationalen Vergleich (Platz 92) gar nicht so schlecht ab – führt aber die nationale Hackordnung trotzdem an. Im Jahresschnitt standen Autofahrer in Wien 66 Stunden im Stau.

Auf Platz zwei liegt Salzburg mit einer Staurate von 23 % (international Platz 165), knapp gefolgt von Graz (22 %, weltweit Platz 178). Innsbruck (19 %) und Linz (17 %) folgen im globalen Ranking erst auf den Plätzen 255 und 290.

Während in Salzburg und Graz das Staulevel gegenüber 2019 um 4 % gesunken und gegenüber dem Vorjahr annähernd gleichgeblieben ist (-1 % bzw. 0 %), gehen die Zahlen in Wien weiterhin zumindest leicht nach oben: 2019 eruierte TomTom einen Stauwert von 28 %, 2020 war die Verkehrssituation mit 26 % etwas besser, im letzten Jahr gab es nun mit 29 % wieder ein Stauplus zu verzeichnen.

TU Graz steuert Emissionsanalyse bei

Erstmals hat TomTom 2021 eine von Wissenschaftlern der Technischen Universität Graz entwickelte Methode verwendet, um die Umweltkosten der Verkehrsüberlastung und ihre Auswirkungen auf die Emissionen in vier europäischen Hauptstädten zu bewerten.

Demnach wurden in London letztes Jahr 14,8 Megatonnen CO2 durch den Straßenverkehr verursacht, wovon 15 % (2,2 Mio. t) speziell auf die Verkehrsüberlastung der Stadt zurückzuführen sind. In Paris, Berlin und Amsterdam belaufen sich die Kosten der Verkehrsüberlastung für die CO2-Emissionen auf 13,5 % (1,85 Mio. t) bzw. 10,5 % (0,42 Mio. t) und 7 % (0,06 Mio. t).