Bundesmuseen 2022 im Aufwärtstrend

Die pandemischen Auswirkungen der vergangenen zwei Jahre sind an den acht Bundesmuseen nicht spurlos vorüber gegangen.


Bild: Besucher im Museum von Sergei A.
© Sergei A. Photo auf Unsplash

Die aktuelle Besucherstatistik der Bundesmuseen in Wien gibt Anlass zur Zufriedenheit: 5,4 Mio. Menschen sind 2022 in die Museen zurückgekehrt und haben zum deutlichen Anstieg der Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr (2021: 2,3 Mio.) beigetragen. Auffällig ist der unterschiedliche Ansturm auf die einzelnen Museen der Bundeshauptstadt. Die Aufhebung einschränkender Maßnahmen Mitte April 2022 hat zu einem Nachholeffekt und gesteigertem Interesse bei den Museumsbesuchern geführt.

„Nach den beiden Krisenjahren weisen die Zahlen des Jahres 2022 auf eine deutliche Entspannung hin. Ein engagiertes Bemühen seitens der Museen mit außergewöhnlichen Ausstellungsangeboten, attraktiven und innovativen Themenstellungen und umfassenden Vermittlungsprogrammen hat vor allem das österreichische Publikum zurückgeholt.“

Andrea Mayer, Kunst- und Kulturstaatssekretärin

Belvedere im Besucherinteresse stark gestiegen

Spitzenreiter im Anstieg der Besucherzahlen mit 278 Prozent ist das Belvedere, das im Vergleich zum Vorjahr fast dreimal so viele Museumsgäste messen konnte. Wie bereits in den Jahren zuvor war das Kunsthistorische Museum (KHM) das meistbesuchte Bundesmuseum mit rund 1,3 Mio. Besuchern und verzeichnete ein Plus von 143 Prozent. Mit 965.000 Besuchern konnten die Albertina und Albertina modern die absoluten Zahlen um mehr als 100 Prozent verdoppeln und sich den zweiten Platz im Ranking sichern. Das Museum für angewandte Kunst verbuchte mit 144.655 BesucherInnen ein leichtes Plus von 34 Prozent. Das Technische Museum blickt mit 436.015 Besuchern auf Gesamtzahlen vor der Corona-Pandemie zurück und verzeichnete 2022 ein Rekordjahr. Um 61 Prozent war das Besucherinteresse für das Museum Moderne Kunst Stiftung Ludwig (mumok) gestiegen, wohingegen die Nationalbibliothek ein Minus von 60 Prozent zum Spitzenjahr 2019 einfuhr.

Besucherzahlen stehen weiterhin im Kontext der Corona-Pandemie

Laut dem Büro von Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) sind die Besucherzahlen 2022 weiterhin im Kontext der Corona-Pandemie zu lesen und führten zu einem gesteigerten Nachholeffekt insbesondere bei der Beteiligung durch Schulklassen. Insgesamt haben knapp 1,1 Mio. Jugendliche unter 19 Jahren die Bundesmuseen besucht; das entspricht einem Plus von 189 Prozent zum Vorjahr 2021.

Nachfrage für Bundesmuseen-Card verdoppelt

Die Bundesmuseen liegen 2022 mit 5,4 Mio. Besuchern im Aufwärtstrend und können fast an das Erfolgsjahr 2019 mit insgesamt 6,9 Mio. Museumsbesuchen anknüpfen. Die Pandemie ist immer noch ein Faktor, sodass ausbleibende Besuchererfolge auf das Fernbleiben von internationalen Touristen zurückzuführen sind. Von den Besuchern der Bundesmuseen im vergangenen Jahr waren knapp über ein Drittel aus Österreich. Ein positiver Trend zeigt sich bei der Nachfrage für die Bundesmuseen-Card, die 2022 doppelt so viel verkauft wurde.

Die Besuchsstatistik der Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek 2022 kann auf der Website vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachgelesen werden. Stand 06.02.2023