Lenzing mit starkem erstem Quartal

Die Lenzing Gruppe verzeichnete in den ersten drei Monaten 2021 eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der zunehmende Optimismus i durch den Impffortschritt und die Erholung im Einzelhandel sorgen für stark steigende Nachfrage und Preise am globalen Fasermarkt.


Die Zeichen in Lenzing stehen auf Zukunft: Für 2021 erwartet man sich eine Rückkehr auf das Ergebnis-Niveau von 2019 (© Lenzing AG / Bavaria Luftbild Verlags GmbH)

Mit einem sehr guten Ergebnis im ersten Quartal 2021 startet die heimische Lenzing Gruppe positiv ins Jahr: Die Umsatzerlöse stiegen um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 489,3 Mio. Euro – ein Anstieg, der hauptsächlich auf eine stark erhöhte Nachfrage aus China und die daraus resultierenden höheren Viscosepreise zurückzuführen ist.

Der Fokus auf holzbasierte Spezialfasern wirkte sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus; der Anteil der Spezialfasern stieg leicht auf 72,6 Prozent. Der negative Effekt durch ungünstigere Währungseffekte konnte dadurch mehr als kompensiert werden. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 36,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 94,5 Mio. Euro.

Investitionen in Brasilien und Thailand

Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe: „Strategisch sind wir weiterhin voll auf Kurs. Die Umsetzung des Zellstoffprojekts in Brasilien schreitet trotz der herausfordernden Entwicklungen bezüglich COVID-19 weiterhin planmäßig voran und im 4. Quartal 2021 werden wir die neue Lyocellanlage in Thailand in Betrieb nehmen.“

Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte stiegen in der Berichtsperiode um 52,5 Prozent auf 211,5 Mio. Euro. Die Errichtung des Zellstoffwerks in Brasilien schreitet planmäßig voran; die Inbetriebnahme ist für das 1. Halbjahr 2022 geplant.

In Thailand wird eine neue hochmoderne Lyocellanlage gebaut. Das Investitionsvolumen beträgt etwa 400 Mio. Euro. Die Bauarbeiten starteten im 2. Halbjahr 2019 und verliefen ebenfalls planmäßig. Die Produktion soll gegen Ende 2021 aufgenommen werden.

Hygiene Austria: Lehren gezogen

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe rund um die Hygiene Austria LP GmbH im März 2021 arbeitete Lenzing gemeinsam mit der Palmers Textil AG intensiv an der Aufarbeitung. Begleitet von einem entsprechenden Pflichtenheft für eine solide Geschäftsfortführung haben sich die beiden Gesellschafter unter anderem auf die Übertragung der Lenzing-Anteile an Palmers geeinigt.

Um den gründungskonformen Fortbestand zu gewährleisten, verzichtete Lenzing zunächst auf einen entsprechenden Kaufpreis. Die Beteiligung wurde im 1. Quartal vollständig abgeschrieben. Laut Lenzing wurden bei der Hygiene Austria in der Umsetzung Fehler gemacht. Der Vorstand ziehe „in Absprache mit dem Aufsichtsrat für die Zukunft entsprechende Lehren“.

Große Erwartungen Für 2021 erwartete die Lenzing Gruppe, dass das operative Ergebnis mindestens auf dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen wird. Man sieht sich angesichts der Entwicklungen sehr gut positioniert und will die Fertigstellung der strategischen Großprojekte „entschlossen vorantreiben“. Der Zielwert für das EBITDA wird mit 800 Mio. Euro beziffert.