#DerWärmsteMoment

Mut kann man nicht kaufen: Zum Tourismus-Restart launcht der Wörthersee Tourismus eine Kampagne, die sich speziell an die Gay Community richtet. Negative Kommentare zu #DerWärmsteMoment kommen laut GF Roland Sint vor allem von außerhalb der LGBTQ-Zielgruppe.


Der Begriff „warm“ soll durch die Kampagne positiv aufgeladen werden. Der Zielgruppe gefällt’s offenbar (© Krakenimages.com / Adobe Stock)

Das Pink Lake LGBTQ Festival am Wörthersee ist seit mehr als 10 Jahren immer Ende August fixer Bestandteil der partywilligen Gay Community. Da es 2020 Corona-bedingt ausfallen musste, hat sich die Region dazu entschieden, ab sofort zusätzlich auf ganzjähriges Gay Marketing zu setzen.

Für die erste Kampagne holte man sich die Wiener Agentur Vangardist Media sowie die deutsche Agentur SÍSÍ mit ins Boot. Beide haben einen queeren Schwerpunkt und werden von Vertretern der Gay Community geführt. Sie entwickelten ein Gewinnspiel rund um den Hashtag #DerWärmsteMoment, mit dem ein Kurzurlaub am Wörthersee gewonnen werden kann. Die Gewinner werden zu einem professionellen Fotoshooting eingeladen und damit zu Pink Lake-Botschafterinnen oder Botschaftern der Region.

Bewusstes Polarisieren

Die Doppeldeutigkeit des Begriffes „warm“ ist selbstverständlich kein Zufall. Claudius Desanti und Sven Tomschin, Inhaber der Agentur SÍSÍ, wollen „mit einem Augenzwinkern und großem Respekt für die Community eine ehemals abwertende Bedeutung des Wortes „warm“ neu besetzen“. So, wie auch „schwul“ zu einer stolzen und positiven Selbstbezeichnung der Gay Community geworden ist.

Dass die Wortwahl dennoch polarisiert und aktuell in den sozialen Medien diskutiert wird, sieht Roland Sint, GF der Wörthersee Tourismus GmbH, gelassen: „Negative Kommentare kommen vorwiegend von Usern, die nicht der Gay Community angehören. Wir bekommen aber sehr viele positive Rückmeldungen von unseren queeren Followern, die wir mit der Kampagne ja schließlich für den Wörthersee begeistern wollen.“

Auch wenn der Wörthersee Tourismus einige negative Kritik einstecken muss, sieht sich Sint in seinem Vorgehen bestätigt: „Wir sind stolz darauf, als einzige Kärntner Region mit unserem Gay Marketing schon viel in Sachen Akzeptanz erreicht zu haben und machen mit der aktuellen Kampagne abermals auf dieses so wichtige Thema aufmerksam. Dennoch gibt es hier offensichtlich noch viel zu tun. Wir machen jedenfalls gerne weiter.“