Prominente verleihen Rohingya ihre Stimmen

Unter dem Motto „1.000 Nächte ohne Heimat“ rufen Angelika Niedetzky, Cornelius Obonya und Dirk Stermann die Notlage von mehr als einer Million vertriebenen Menschen ins Gedächtnis.


Ayob und sein Schicksal erhalten durch Cornelius Obonya eine Stimme (© Armin Mösinger)

Corona und der neuerliche Lockdown bleiben, kurz unterbrochen vom Terroranschlag und der US-Wahl, das beherrschende Nachrichtenthema. Dabei geraten Menschen zusehends in Vergessenheit, die ganz andere Probleme als Home-Office haben – weil sie ihr Zuhause längst verloren haben.

Die Rohingya sind die am meisten verfolgte Minderheit der Welt. 2017 wurden sie vom burmesischen Militär brutal nach Bangladesch vertrieben. Dort leben sie seither dicht gedrängt und perspektivenlos in einem Camp. Mittlerweile sind sie seit 1.000 Nächten ohne Heimat. Auf einer Fläche von 13 Quadratkilometern (ein Zehntel von Graz), fristen rund eine Million Menschen unter unwürdigen Bedingungen ihr Dasein. Viele von ihnen, vor allem Kinder, leiden an Mangelernährung und ihren Folgeschäden.

Hilfe aus Österreich

Die österreichische Hilfsorganisation SONNE-International will den Rohingya helfen und ihre Notlage wieder in Erinnerung rufen. Vor Ort betreibt sie zwei medizinische Notfallstationen und setzt Präventivmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Es fehlt aber an einer flächendeckenden medizinischen Versorgung, Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Decken.

Um auf die Situation aufmerksam zu machen und dringend nötige Spenden zu lukrieren, hat SONNE-International die Kampagne „1.000 Nächte ohne Heimat“ ins Leben gerufen. Und erhält dafür prominente Unterstützung: Angelika Niedetzky, Cornelius Obonya und Dirk Stermann haben sich bereit erklärt, die Kampagne kostenlos zu unterstützen. Sie leihen drei Rohingya ihre Stimme und erzählen deren Geschichte und Fluchterfahrung. Zu hören sind die Aufnahmen auf der Website.

Virtuell das Camp besuchen

Um über die Zustände zu informieren, wurden Anfang des Jahres von einem SONNE-Team einige Geflüchtete und ihre Lebensumstände auch mit der Kamera porträtiert.

Zudem ist ab sofort ein virtueller 360-Grad-Rundgang durch das Camp möglich – für alle, die sich selbst einen Eindruck vom größten Flüchtlingscamp der Welt verschaffen wollen. Das Grazer Unternehmen Golem Digital hat das Team vor Ort begleitet und stellt die Aufnahmen kostenlos zur Verfügung. Der virtuelle Spaziergang durch das Camp findet sich ebenfalls auf der Website.

Jetzt spenden

Sinn und Zweck der Kampagne ist freilich nicht, Voyeure zu bedienen, sondern die Menschen davon zu überzeugen, wie dringend ihre Hilfe gebraucht wird. Spenden kann man hier:

SONNE-Spendenkonto 
BAWAG PSK – IBAN: AT79 6000 0005 1006 1977 
BIC: BAWAATWW 
Betreff: Hilfe für Heimatlose