Niemals Nummer. Immer Mensch.

Grande Finale beim „Fest der Freude“: Über 10.000 Menschen plus Conchita singen „Ode an die Freude“.


Die Wiener Symphoniker gaben ein kostenloses Open-Air-Konzert (© MKÖ / Sebastian Philipp)

Gestern, am 8. Mai 2019, jährte sich die Kapitulation der deutschen Wehrmacht – und damit das Ende des NS-Terrorregimes – zum 74. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltete das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) auch heuer wieder das „Fest der Freude“.

Mehr als 10.000 Menschen strömten auf den Wiener Heldenplatz, um das beeindruckende und bewegende Programm zu erleben. 

Niemals wieder

Der gebürtige Wiener Shaul Spielmann überlebte sechs Konzentrationslager und Todesmärsche. Er sieht es noch heute als seine Mission an, als Zeitzeuge in Schulen über seine Erlebnisse zu sprechen. „Wir wollen keinen erneuten Holocaust. Ich wünsche mir, dass die ganze Welt ‚Shalom‘, das heißt Friede, zwischen allen Nationen sagt. Es wurde in der Geschichte der Menschheit bereits mehr als genug Blut vergossen. ‚Nie wieder!'“, appellierte Spielmann beim Fest der Freude.

Zeitzeuge Shaul Spielmann: „Es wurde bereits mehr als genug Blut vergossen.“
© MKÖ / Sebastian Philipp

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen stellte in seiner Botschaft einen aktuellen Bezug her: „Für die meisten von uns ist das friedliche Zusammenleben in einem geeinten Europa der Menschenrechte eine Selbstverständlichkeit, ein Glück und eine Freude“, sagte er. Aber: „Auch heute gibt es wieder Versuche, einen Keil in unsere Gesellschaften zu treiben, Menschen auszugrenzen. Daher ist es unser aller Auftrag, uns für Menschenrechte, Frieden und Toleranz einzusetzen.“

Große Töne

Den Besuchern wurde außerdem ein Gratiskonzert der Wiener Symphoniker geboten. Unter der Leitung der finnischen Dirigentin Eva Ollikainen wurde passend zum diesjährigen Schwerpunktthema „Europa und Menschenrechte“ ein breiter musikalischer Bogen von den Wirren der Vorkriegszeit über die Gräuel des Krieges bis hin zur Beschwörung der Ideale von Frieden und Toleranz gespannt.

Abschließendes Highlight: Gemeinsam mit Conchita und dem Longfield Gospel Choir sang das Publikum Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“.