„Studie: Bildung wichtiger als Demografie“, „Wieso ist unsere Schule nicht Weltklasse?“, „Bildungschancen sind in Österreich besonders ungleich“: Nicht zuletzt zahlreiche Schlagzeilen zeigen, dass am heimischen Bildungssektor Handlungsbedarf besteht. Ideen und Initiativen gäbe es wohl zuhauf. Nur – wer finanziert die?
Für eine (voraussichtlich ansehnliche) Anzahl an Projekten gibt es auf diese Frage jetzt eine Antwort: die „MEGA Bildungsstiftung“. Das Kürzel steht für „Multiple Education Grants Austria“. Aber auch die Fördersumme ist mit mehr als fünf Millionen Euro „mega“.
Austro-Doppel für mehr Chancen und Kompetenz
Hinter der neuen Stiftung stehen die B&C Privatstiftung und die Berndorf Privatstiftung. Beide haben schon bisher Engagement im Bildungssektor gezeigt und bauen dieses nun besonders in Hinblick auf Talente-Förderung und Wirtschaftsbildung maßgeblich aus – zwei Bereiche, denen Experten und Studien viel Luft nach oben attestieren.
„Die B&C Privatstiftung fördert ihrem Stiftungszweck entsprechend Projekte und Initiativen, die einen nachhaltigen Beitrag zu Wirtschaftskompetenz und Unternehmertum in Österreich leisten“, so Mariella Schurz, Generalsekretärin der B&C Privatstiftung. „Ein modernes, effizientes Bildungssystem ist ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes und damit für den Wohlstand unseres Landes.“
Besser vernetzen
Durch die gebündelten Kräfte von B&C und Berndorf sollen Schul- und Bildungsprojekte auch größeren Formats schneller und effizienter umgesetzt werden.
„Ein Ziel ist natürlich auch, weitere Stiftungen, Unternehmen und Institutionen zu mehr Engagement und Kooperationen im Schul- und Bildungsbereich zu motivieren“, sagt Norbert Zimmermann, Vorstandsmitglied der Berndorf Privatstiftung. „Die MEGA Bildungsstiftung sieht sich hier als Drehscheibe und offene Koordinationsplattform für alle, die bereit sind, Pädagoginnen und Pädagogen sowie österreichische Schulen zu unterstützen.“
Auch im Entwicklungsprozess der Bildungsstiftung wurde das Potenzial der Vernetzung genützt: Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen wurden am Aufbau beteiligt. Auch der ehemalige Politiker Matthias Strolz, für den Bildung „schon immer mein Herzensthema“ war und der als Mitglied des Expertenbeirates tätig sein wird.
Apropos Politik
Im Zuge der Gründung der neuen MEGA Bildungsstiftung sei man auf massive steuerrechtliche Probleme gestoßen, die privates Sponsoring und Förderungen der heimischen Schul- und Bildungslandschaft enorm behindern, berichten B&C und Berndorf. So müssen etwa Stiftungen von ihren geleisteten Zuwendungen an Schulen 27,5 Prozent als „Kapitalertragsteuer“ an den Finanzminister abliefern.
„Der Finanzminister verdient damit an privaten Spenden, die direkt in österreichischen Schulen landen sollten und von diesen dringend gebraucht werden“, so Zimmermann. Diesen „Systemfehler“ solle die kommende Bundesregierung sofort beheben.
So geht’s weiter
In einem ersten Schritt laden die MEGA Bildungsstiftung und ihre Gründer nun alle im Bildungsbereich tätigen Organisationen und Institutionen zur gemeinsamen Entwicklung von Projekten und eines langfristigen Aktionsplans ein. Im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach (August 2019) wird dazu ein Startevent stattfinden.
Ab September soll die MEGA Bildungsstiftung dann mit einem eigenen Büro in Wien operativ tätig werden, erste Projektinitiativen umsetzen und konkrete Förderprogramme entwickeln, die bereits nächstes Jahr zur Anwendung kommen sollen.
