
Der Wienerwald wird als die „Lunge Wiens“ bezeichnet, Schutzwälder schützen Ortschaften vor Muren und Lawinen, sie dienen als Lebensraum für Tiere und fördern die Biodiversität: Besonderes Augenmerk liegt am Tag des Waldes auf den heimischen Forsten.
Wir können die Leistungen des Waldes für Klimaschutz und unsere Wirtschaft gar nicht hoch genug würdigen.
Mag. Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs anlässlich des Internationalen Tags des Waldes am 21. März
Wald – ein wirtschaftlicher Faktor in Österreich & Europa
In Österreich gilt ein besonders strenges Forstgesetz. Die Wälder profitieren davon: Verantwortungsvolle Waldwirtschaft und Eigentümer:innen, die sich um ihre Forste kümmern, führen zu einem alten Forstbestand. Allerdings kann dies nun zu einem Problem werden: Laut Fachverband der Holzindustrie Österreich sind die alten Bestände anfälliger für Stürme und andere Auswirkungen durch den Klimawandel. Aktuell ist es daher besonders wichtig, aktive Waldwirtschaft zu betreiben. Ziel ist es, die österreichischen Forste zu verjüngen und somit resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.
Die Holzwirtschaft in Österreich und in ganz Europa ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der oft unterschätzt wird. Betrachtet man die EU-27 zusammen mit Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich, so bringt die Forst- und Holzwirtschaft eine gesamte Bruttowertschöpfung von rund 1,1 Billionen Euro. Der Fachverband Holzindustrie Österreich vertritt die Positionen der Branche in Österreich.
Tag des Waldes: Nachhaltigkeit und Wirtschaft stehen in engem Zusammenhang
Der Wald ist neben einer Schutzfunktion und Notwendigkeit für „gute Luft“ auch ein wirtschaftlicher Faktor. Holz ist quasi als „Rohstoff, direkt vor der Haustüre“ anzusehen. Auch der Holz-Wohnbau ist ein ökonomischer Faktor, welcher bezüglich Klimafreundlichkeit punkten kann. Wenn ein alter Baum rechtzeitig geerntet und verarbeitet wird, etwa im Wohnbau, so bleibt das gespeicherte CO2 im Rohstoff gebunden. Während der geerntete Baum Wohnraum schafft, kann im Wald ein junger Baum wachsen und auch CO2 speichern.
Anzumerken ist, dass der Begriff Nachhaltigkeit seinen Ursprung in der Forstwirtschaft hat: Entnommen werden nur so viele Bäume, wie auch wieder aufgeforstet werden. Ein Generationenprojekt, welches Lebensräume für Tiere und Pflanzen aller Art schafft.
Ernährungssicherheit durch den Wald
Im Jahr 2025 steht der Tag des Waldes unter dem Motto „Wälder und Nahrung“. Die International Union of Forest Research Organizations (IUFRO) mit Sitz in Wien betont aus diesem Grund die besondere Verbindung der Wälder mit Ernährungssicherheit. Im Wald werden nicht nur CO2 und Wasser gespeichert, vielmehr bieten die Forste einen Lebensraum für viele Tiere und Insekten. Bienen etwa finden in den Wäldern einen Rückzugsort und Fische haben in den Flüssen der Wälder sichere Lebensräume. Auch Grünfutter für Haustiere und proteinreiches Wildfleisch wird durch die Forste bereitgestellt.
Neben weiteren ökonomischen Faktoren (das globale Handelsvolumen von Pinienkernen und Waldpilzen betrug 2022 rund 1,8 Milliarden US-Dollar), bietet der Wald einen abwechslungsreichen Speiseplan und somit eine Verbesserung der Gesundheit (bei ausgewogener Ernährung).
Der Tag des Waldes zeigt auf, was die Forste leisten. Schutz des Waldes ist Klimaschutz, Schutz der Ernährungssicherheit und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Österreich und ganz Europa.
SZ