Peter Klimek zum Wissenschafter des Jahres gekürt

Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen zeichnet den Komplexitätsforscher Peter Klimek als Wissenschafter des Jahres 2021 aus.


Wissenschafter des Jahres 2021
Macht Corona verständlich: Peter Klimek ist Wissenschafter des Jahres 2021 (© APA/Hans Punz)

Spätestens seit Beginn der Pandemie gilt Peter Klimek als einer der wichtigsten und bekanntesten Forscher Österreichs. Nicht nur deshalb wurde ihm jetzt der Titel „Wissenschafter des Jahres“ verliehen: Klimek gelingt es, Forschungsergebnisse kompakt und verständlich zu vermitteln. Und: Er scheue nicht davor zurück, „bisweilen zweifelhafte politische Entscheidungen mit klaren Worten zu kommentieren“, heißt es vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen, der ihn nun geehrt hat.

Klimek ist Physiker und forscht an der Medizinischen Universität Wien sowie am Complexity Science Hub Vienna an neuen Methoden zur Analyse und Modellierung riesiger Datenmengen („Big Data“) in der Medizin – mit dem Ziel, die Gesundheit von Patienten sowie die Effizienz und Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu verbessern.

Fakten statt Fake News

Der Klub macht anlässlich der bereits 28. Ehrung zum Wissenschafter des Jahres auf den Stellenwert der Vermittlung wissenschaftlicher Fakten durch fundierten, ausgewogenen Bildungs- und Wissenschaftsjournalismus aufmerksam. Dieser sei wichtiger denn je – denn das Thema Corona-Pandemie sei äußerst komplex und greife viel tiefer in den Alltag der Menschen ein als es andere Wissenschaftsthemen bisher getan haben. Zugleich herrsche in Österreich ein „überdurchschnittlich wissenschaftsfeindliches Klima“, so der Journalistenklub in einer Aussendung. In der jüngsten „Eurobarometer“-Umfrage zu Stellenwert, Nutzen und Vertrauen in die Forschung liegt Österreich bei allen Fragen an letzter oder vorletzter Stelle.

Dieser Entwicklung will man mit einer Initiative gegensteuern, auch im Rahmen der geplanten Neuordnung der Medienförderung (der Klub will ausgewiesene Wissenschaftsredaktionen zu einem Kriterium für die Presseförderung machen). Derzeit werde ein Konzept ausgearbeitet, das als Grundlage für Round-Table-Diskussionen mit dem Wissenschaftsministerium und weiteren Stakeholdern dienen soll.

„Die Stärke von seriösem Wissenschaftsjournalismus ist es, Fakten von Meinung zu trennen und politische Strandpunkte zu hinterfragen. Dadurch ermöglicht dieser Bürgerinnen und Bürgern informierte Entscheidungen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen ,Fake News‘“, sagt Eva Stanzl, Vorsitzende des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen und Wissenschafts-Redakteurin der Wiener Zeitung.