Dossier: Baustelle Bildung

In Österreich spricht man von Bildungsnot, auseinanderklaffender Gesellschaft, ungleichen Startmöglichkeiten und fehlender Chancenfairness. Stimmt das? Leben wir in einem Land, das auf eine Bildungskatastrophe zusteuert? Das Dossier Baustelle Bildung begibt sich auf Spurensuche.


Foto: Pixabay

International gesehen ist Österreich eines der wohlhabendsten Länder. Der Staat verfügt über ausgezeichnete Schulen und Universitäten und gibt im europäischen Vergleich statistisch gesehen eine hohe Summe für Bildung aus. Laut Statistik Austria beliefen sich die öffentlichen Bildungsausgaben 2019 auf 21,4 Mrd. Euro. Es gibt diverse Problemfelder die zu immer intensiveren Debatten führen. Die Ursachen für die Fehlentwicklungen scheinen weniger am Budget als am System zu liegen.

Österreich hat eine komplexe Ausgangssituation. Laut Pisa Studie wird der Anteil der heimischen Schüler, die über ein geringes Lese- und Rechenverständnis verfügen, wird immer größer. Auch knapp ein Viertel der Bevölkerung hat Migrationshintergrund. Beim Anteil ausländischer Staatsangehöriger liegt Österreich laut Integrationsbericht 2020 im europäischen Spitzenfeld. In Wien hatte 2019 mehr als jeder zweite Schüler eine nichtdeutsche Umgangssprache. Auch fehlen die Förderung der sozialen Kompetenzen und der Praxisnahe Unterricht. Das stellt das Bildungssystem vor neue Herausforderungen. Wird dies als Chance genutzt werden oder wird wie bisher weiterverfahren?

Bildung. Das große Fragezeichen?

Die Gedankenmodelle und Ansichten könnten unterschiedlicher nicht sein: Vom Beibehalten des Status quo über punktuelle Änderungen bis hin zum kompletten Umkrempeln des Systems ist die Rede, neue Schulformen und Unterrichtsfächer werden diskutiert. Aber in einem sind sich alle einig: es muss sich etwas ändern. 

Das Dossier Baustelle Bildung beleuchtet die diversen Fragezeichen und Streitpunkte, bietet Denkanstöße und regt zur Diskussion an. Es soll Lehrkräfte verschiedener Bildungseinrichtungen ebenso zu Wort kommen lassen wie Schüler oder Menschen, die sich für Bildung engagieren. Wie Melisa Erkurt, die zum Auftakt der Serie ihren Standpunkt im Interview darlegt.

Sie wollen uns die aus Ihrer Sicht dringlichste Baustelle Bildung mitteilen? Anregungen, Reaktionen und Kommentare nehmen wir gerne unter redaktion@wirtschaftdirekt.at entgegen. (amg)