Klimawandel macht Österreichs Wäldern zu schaffen

Nach gestiegenen Kosten für die Folgen des Klimawandels werden heuer 12 Mio Euro investiert, um den Wald klimafit zu machen.


Windwurf in österreichischem Wald
Forstfacharbeiter bei der Aufarbeitung von Schadholz durch Windwurf (Foto: ÖBf-Archiv/W. Simlinger)

Die Waldbilanz 2020 der Österreichischen Bundesforste zeigt: Österreichs Wäldern leiden immer stärker unten den Folgen des Klimawandels. Die Menge an Schadholz stieg im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr erneut an. Ursachen dafür sind die Zunahme von Stürmen mit Windwürfen als Folge, extreme Wetterereignisse mit Schneebrüchen und der Borkenkäferbefall. „Rund 81 Prozent der gesamten Erntemenge (2019: 79 Prozent) bzw. rund 1,4 Mio. Erntefestmeter waren Schadholz“, bringt es ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager auf den Punkt.

Damit stiegen auch die Kosten, die der Klimawandel in den Wäldern verursacht und die im Wesentlichen auf Mindererlöse durch Schadholz und Mehrkosten für Waldpflege und Holzernte zurückzuführen sind. Sie bezifferten sich im Jahr 2020 auf 48 Mio. Euro. Das ist ein neues Rekordhoch, denn 2019 waren es noch 42,1 Mio. gewesen. Allein in den letzten drei Jahren haben sich die Klimawandelkosten verdoppelt.

Wie der Wald klimafit werden soll

12 Mio. Euro an Investitionen in die Klimafitness der Wälder sind für 2021 veranschlagt. Die Mittel fließen in eine klimaangepasste Waldbewirtschaftung sowie in die Käferbekämpfung und -prävention. Standortgerechte, artenreiche Mischwälder sind resilienter und besser gegen Umwelteinflüsse gewappnet als artenarme. „Nur vitale und gesunde Wälder können im Klimawandel bestehen, die Folgen des Klimawandels mildern und uns auf lange Sicht vor Schlimmeren bewahren“, so Freidhager. Daher haben die Bundesforste für alle 120 Forstreviere bereits neue Waldpläne entwickelt.

Mehr als ein Drittel der Schäden waren auf den Borkenkäfer, Österreichs größten Waldschädling, zurückzuführen. Die Schwerpunktgebiete lagen mit dem Mühl- und Waldviertel erneut im Norden und Osten des Landes. In den letzten Jahren wurden die Methoden zur Käferbekämpfung laufend angepasst, weiterentwickelt und neue Methoden – wie Käferfallen und Fangbäume – getestet. Darüber hinaus wurden Lagerkapazitäten geschaffen, um Spitzen in der käferbedingten Holzaufarbeitung abfangen zu können.

„2020 war ein außergewöhnlich niederschlagsreiches Waldjahr“, erläutert ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager, „und das hat sich nicht zuletzt auch positiv auf die Widerstandskraft der Fichte gegen den Borkenkäfer ausgewirkt“.