Unzählige Organisationen, Initiativen, Religionsgemeinschaften, Gemeinden, Städte und Privatpersonen aus dem ganzen Land haben auf einen Aufruf der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ reagiert und daran mitgewirkt, eine erste „Landkarte der sicheren Plätze“ in Österreich zu zeichnen.
Die Erhebung zeigt, dass es möglich wäre, in kürzester Zeit mindestens 3.188 sichere Plätze zu schaffen, um Menschen aus den griechischen Lagern zu retten. Die „Landkarte der sicheren Plätze“ soll regelmäßig aktualisiert und erweitert werden.
Oberösterreich ist Spitzenreiter
In allen neun Bundesländern könnten Plätze bereitgestellt oder geschaffen werden, darunter auch viele Plätze für Kinder, Jugendliche oder ganze Familien. Die 3.188 Plätze (Stand: 15. Oktober 2020) verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Bundesländer:
- Oberösterreich 998
- Tirol 538
- Kärnten 471
- Vorarlberg 449
- Wien 325
- Steiermark 285
- Burgenland 60
- Salzburg 42
- Niederösterreich 20
Nicht eingerechnet sind leerstehende Unterkünfte des Bundes wie in Korneuburg oder in Steinhaus am Semmering, wo z. B. aufgrund eines Kündigungsverzicht bis 2029 rund 45.000 Euro Miete pro Monat für ein ungenutztes Gebäude anfallen.
Winter is coming – viele Freiwillige stehen bereit
Zahlreiche Menschen sind bereit, Menschen aus Moria zu begleiten und zu unterstützen. Alleine bei der Initiative „Courage“ haben sich in den letzten Wochen über 500 Freiwillige und mehr als 2.500 Unterstützer gemeldet. Durch Deutschkurse, Freizeitangebote, gemeinsames Kochen, Lernen u. v. m. können und wollen sie Menschen, die aus den griechischen Lagern gerettet werden, mehr als ein Dach über dem Kopf bieten.
„Die Lage auf Lesbos spitzt sich immer weiter zu, denn der Winter auf den griechischen Inseln ist kalt, nass und windig. Die Zustände dort sind lebensbedrohlich“, sagt „Courage“-Initiatorin Katharina Stemberger. „Das ist menschenrechtswidrig und eine Schande für ganz Europa. Und Österreich trifft nicht nur aufgrund seiner unterlassenen Hilfeleistung, sondern auch als Scharfmacher eine Mitschuld an dieser Situation.“