Wasseratlas: Wasser als Lebensgrundlage

GLOBAL 2000, der Naturschutzbund Österreich und die Heinrich-Böll-Stiftung zeigen mit dem Wasseratlas, wie es um die Ressource steht.


Zu sehen ist Wasser mit Wellenbewegungen
Der Wasseratlas zeigt, wie es um die Wassersituation in Österreich steht. © Pexels

Wasser ist eine wichtige Ressource und essenziell für das Leben. Der Wasseratlas bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Thema.

Der Wasseratlas

Der Atlas bietet nationale wie internationale Einblicke und aktuelle Daten rund um Wasser. Insgesamt wird aufgezeigt, dass Schutz und nachhaltige Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen von internationalen Kooperationen, politischen Regelungen und finanziellen Anreizen abhängig sind.

Wie steht es um das Wasser in Österreich?

In Österreich sind neben Auen und Mooren auch Wasserkraftwerke und die Verschmutzung von Wasser im Vordergrund. Auch die jüngsten Unwetter, Überschwemmungen und Naturkatastrophen haben das Land immer wieder schwer getroffen.

Auen und Moore wirken wie gigantische Schwämme. Gleichzeitig binden sie im Vergleich zu anderen Lebensräumen riesige Mengen an Kohlendioxid. Diese Eigenschaften gilt es zu nutzen und zu fördern. Erhalt, Wiedervernässung und Renaturierung sind die nachhaltigsten und im Vergleich auch kostengünstige Maßnahmen, um gegen künftige Extrem-Wetterereignisse gewappnet zu sein.

Dominik Linhard, Atlas-Projektleiter bei GLOBAL 2000

Handlungsbedarf gibt es auch bei fließenden Gewässern. Hier schneiden nur 40 Prozent der österreichischen Fließgewässer mit einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand ab. Die Seen schließen hier besser ab: Etwa 70 Prozent der Seen sind in einem guten ökologischen Zustand. Herausforderungen und Belastungen für die Fließgewässer gibt es viele: Verbannungen sowie Regulierungen, bei welchen auch Wasser entnommen wird, Stauungen und auch Kraftwerke belasten. Zudem ist die Artenvielfalt bei Süßwasser-Ökosystemen bedroht. Mindestens die Hälfte aller Arten gilt als „bedroht“. Die Tendenz ist hier steigend.

Der Wasseratlas macht unsichtbare Probleme sichtbar

Problematisch für Gewässer sind vor allem „Ewigkeitschemikalien“. Diese sind bei der Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) zu finden und sind besonders langlebige synthetische Industriechemikalien. Diese reichern sich in der Umwelt an und verunreinigen auch das Wasser. Allerdings gibt es keine Schwellenwerte bei der Bewertung von Grundwasser und somit fließen diese Daten nicht in die Wasserbewertung mit ein. Der Wasseratlas zeigt auf, dass durch den Abbau von PFAS-Pestiziden Trifluoracetat (TFA) entsteht. Dies reichert sich seit Jahrzehnten in den Gewässern an. Würden die Werte der Messungen (behördliche Sondermessung 2019 ergab eine durchschnittliche Überschreitung des Grenzwertes für Pestizid-Abbauprodukte um das 7,1-Fache) in der Bewertung berücksichtigt werden, so würde der österreichische Grundwasserkörper die Bewertung eines „guten chemischen Zustands“ nicht mehr länger tragen dürfen.

Im Wasseratlas werden neben den Auswirkungen auf die Umwelt auch die Auswirkungen von Industriechemikalien auf den menschlichen Körper thematisiert. Hier werden neben wissenschaftlich bereits belegten auch wissenschaftlich vermutete Auswirkungen aufgezählt.

Wasser als Menschenrecht

In etwa ein Viertel der gesamten Weltbevölkerung verfügt über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Prognosen zeigen, dass diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen wird, da sowohl die Klimakrise als auch Extremwetterereignisse zu erwarten sind. Besonders die Sektoren der Industrie sowie die Land- und Energiewirtschaft benötigen viel Wasser.

Der Wasseratlas zeigt neben den Problemen auch mögliche Lösungen auf.

SZ