1894 von Pierre de Coubertin vorgeschlagen, ist der lateinische Wahlspruch „Citius, altius, fortis“ (lat.: schneller, höher, stärker/weiter) Motto der Olympischen Spiele. Am 20. Juli 2021 beschloss das Internationale Olympische Komitee eine neue Formulierung: „Citius, altius, fortius – communiter“. Der Zusatz „communiter“ ist ebenso lateinisch und bedeutet „gemeinsam“. Der olympische Gedanke wird damit deutlich gemacht. Denn dieser besagt, dass nicht der Sieg, sondern der gemeinsame und friedliche Wettkampf aller Nationen zählt. Der Sport wird dabei als verbindendes Element angesehen.
Interesse der Österreicher:innen an Sportereignissen
Am 26. Juli wird das olympische Feuer in Paris erneut entzündet. Die besten Athlet:innen aus mehr als 200 Nationen kämpfen bei den Olympischen Spielen um das begehrte Edelmetall. In über 30 Disziplinen messen sie ihr Können. Das Online Research Institut Marketagent hat 1.000 Personen befragt, wie sie darüber denken.
Das Jahr 2024 ist ein Jahr der sportlichen Großereignisse: Bei der UEFA EURO, welche mit einem Sieg Spaniens endete, gaben 52 % der Befragten an, dass Interesse vorliegt. Anders ist es bei den Sommerspielen in Paris: Lediglich vier von zehn Befragten gaben an, dass sie interessiert sind.
Obwohl die olympischen Spiele ein Sportevent der Superlative sind, haben sie hierzulande deutlich weniger Breitenwirksamkeit als König Fußball. Vor allem bei den Frauen zeigt sich nur rund ein Drittel interessiert an den bevorstehenden Wettkämpfen.
Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent
Großereignisse als Umsatzverstärker in Österreich
Den Anstoß, selbst Sport zu machen, geben nicht selten Großereignisse wie Olympische Spiele. Der Geschäftsführer des freiwilligen, unabhängigen und überparteilichen Handelsverband erwartet im Zusammenhang mit den Spielen Umsätze in Höhe von rund 140 Millionen Euro.
Ein Gewinner steht bereits vor der Eröffnung der Spiele am 26. Juli fest: der österreichische Handel, und hier insbesondere der Lebensmittel-, der Sportartikel- und der Onlinehandel, aber auch der Elektro- und Elektronikfachhandel. Wir erwarten in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen Umsätze in Höhe von rund 140 Mio. Euro.
Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes
Ist der olympische Gedanke noch spürbar?
Ist man Gastgeberland eines solchen sportlichen Events, so kann dies durchaus als Image-Boost verstanden werden. Die mit der Austragung einhergehenden Kosten, sind allerdings nicht zu unterschätzen. 56 % der Österreicher:innen gaben im Rahmen der Umfrage an, dass sie davon ausgehen, dass die Kosten der Olympischen Spiele höher sein werden, als der damit verbundene Nutzen.
Diese Wahrnehmungen schlagen sich auch in den Empfindungen der Bevölkerung nieder. Der olympische Gedanke wird nur von sechs von zehn Befragten wahrgenommen. Zudem haben 21 % den Eindruck, dass nicht mehr der Sport, sondern der Kommerz im Fokus ist. Allerdings gaben acht von zehn Befragten an, dass sie immer noch davon überzeugt sind, dass Großereignisse dieser Art Menschen aus unterschiedlichen Nationen einander näherbringen. So wird das völkerverbindende Element der Olympischen Spiele nachhaltig wahrgenommen.
Die Région Îl-de-France, nach dem Staat der größte öffentliche Geldgeber der Olympischen Spiele 2024, hat einen virtuellen NewsRoom eingerichtet, um in englischer und französischer Sprache alle Informationen, Inhalte und Tools, die die Region im Zusammenhang mit den Spielen betreffen, abzubilden. Der News-Room bezieht sich dabei auf drei strategische Säulen:
- Visit & Choose Paris Region: Hier finden Sie alle Informationen über das Reiseziel Région Îl-de-France und auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft.
- Verkehr & Mobilität: Pläne werden zur Verfügung gestellt sowie die neue Infrastruktur und Fahrzeuge
- Institutionen: Alle Maßnahmen der Région Îl-de-France, die vor, während und nach den Spielen eingerichtet wurden, werden vorgestellt.
Beliebteste olympische Sportart ist Fußball
Am beliebtesten sind für Österreicher:innen Wettkämpfe der Sportarten Fußball, Leichtathletik sowie Schwimmen.
Die österreichischen Sportler:innen werden von der Bevölkerung hoch angesehen. So sind neun von zehn Befragten der Meinung, dass Österreich stolz auf seine Athlet:innen sein kann. Den entsandten Sportler:innen werden 6,8 Medaillen (Mittelwert) zugetraut. Dies entspricht der Anzahl der in Tokio gewonnenen Medaillen.
Olympische (Winter-)Spiele in den österreichischen Bergen?
49 % der Befragten würden eine Bewerbung Österreichs für die Olympischen Sommerspiele begrüßen. Tiefer verwurzelt in Österreich ist allerdings der Wintersport.
Obwohl die Mehrheit davon ausgeht, dass der wirtschaftliche Nutzen nicht darstellbar ist, zeigen sich die heimischen Befragten einer zukünftigen Bewerbung Österreichs für die Austragung olympischer Spiele nicht abgeneigt – zumindest was Winterspiele betrifft. Immerhin fast drei Viertel würden es begrüßen, wenn sich die Alpenrepublik wieder einmal für eine Winterolympiade bewirbt.
Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent
SZ