Generative KI kann BIP um bis zu 40 Milliarden Euro steigern

Google und Implement Consulting Group präsentieren die Studie “Die wirtschaftlichen Möglichkeiten von KI in Österreich“.


Google und Implement Consulting Group präsentieren die Studie “Die wirtschaftlichen Möglichkeiten von KI in Österreich“.
Google und Implement Consulting Group präsentieren die Studie “Die wirtschaftlichen Möglichkeiten von KI in Österreich“. © Implement Consulting Group

Im Auftrag von Google führte die internationale Implement Consulting Group die Studie “Die wirtschaftlichen Möglichkeiten von KI in Österreich“ durch und beleuchtete darin die Rolle der KI (Künstliche Intelligenz) in der österreichischen Wirtschaft. Die Ergebnisse besagen unter anderem, dass Künstliche Intelligenz eine essenzielle Rolle für Österreichs wirtschaftliche Entwicklung spielt.

Die zentrale Aussage dabei lautet, dass der Einsatz generativer Modelle das jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) Österreichs in zehn Jahren um 35 bis 40 Milliarden Euro steigern kann, was einem Anstieg von acht Prozent entspricht. Der Studienautor Martin H. Thelle von der Implement Consulting Group betont das große Potenzial für die österreichische Wirtschaft und empfiehlt eine verstärkte Fokussierung auf die Finanzierung Künstlicher Intelligenz sowie auf die Festlegung messbarer Ziele.

Potenziale, Herausforderungen und Chancen

Der Einsatz von generativen Modellen bringt auch Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Laut Studie werden die Tätigkeiten von 2,8 Millionen Menschen in Österreich dadurch erweitert und produktiver. Während rund sieben Prozent der Beschäftigten damit rechnen müssen, dass die Künstliche Intelligenz einen großen Teil ihrer Tätigkeiten übernimmt, werden für 1,4 Millionen Arbeitende keine größeren Veränderungen erwartet. Zu den Bereichen, die weniger betroffen sind, gehören manuelle Arbeiten wie Bau- und Reinigungsarbeiten sowie Jobs im Pflegebereich und der Gastronomie.

Zudem haben generative Modelle das Potenzial, die Produktivität in Österreich signifikant zu steigern. Laut der Implement Consulting Group können mehr als die Hälfte (62 Prozent) der österreichischen Arbeitskräfte durch den Einsatz von generativer KI ihre Tätigkeiten effizienter ausführen. Zusätzlich können sieben Prozent der Arbeitskräfte in neuen, durch KI geschaffenen Jobs tätig werden.

Künstliche Intelligenz in Unternehmen

Im Jahr 2023 haben elf Prozent der österreichischen Unternehmen mindestens ein KI-Tool verwendet. Dabei besteht jedoch eine große Kluft zwischen großen Unternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs): 35 Prozent der Großunternehmen nutzen bereits KI, während es bei den KMUs nur zehn Prozent sind. Trotzdem planen fast die Hälfte (45 Prozent) der Unternehmen, in den nächsten fünf Jahren in KI zu investieren. Ein Drittel der österreichischen Unternehmen erwartet durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz eine signifikante Produktivitätssteigerung.

Dennoch steht die vollständige Integration von KI in Unternehmensprozesse noch am Anfang: Sicherheitsbedenken und der Bedarf an verbesserten digitalen Fähigkeiten sind die größten Hindernisse bei der Einführung von KI. Über die Hälfte der österreichischen Unternehmen (59 Prozent) gibt Sicherheitsbedenken als Hauptgrund für die zögerliche Einführung an, während 31 Prozent angeben, dass sie verbesserte digitale Fähigkeiten benötigen.

KI und große gesellschaftliche Fragen

Neben wirtschaftlichen Vorteilen kann KI auch zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen, darunter Schwierigkeiten im Gesundheitswesen oder Klimaprobleme. KI-Tools können schnell Daten analysieren, Vorhersagen treffen und Szenarien durch Simulationen bewerten. Ein Beispiel ist Googles Wildfire Boundary Map, die Echtzeit-Satellitendaten analysiert, um aktuelle Informationen zu Bränden bereitzustellen.

Auch im Gesundheitswesen bietet Künstliche Intelligenz großes Potenzial. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und des zunehmenden Pflegebedarfs in Österreich können KI-Anwendungen die Administration im Gesundheitswesen optimieren und effizienter gestalten. Fernkonsultationen von Ärzten und präzisere Diagnosen durch KI-Tools sind Beispiele für diese Verbesserungen.

MW