„Goldener Miethai des Jahres“ geht an Sveta Group

Miet-Bremse.at verleiht erstmalig den Negativpreis „Goldener Miethai des Jahres“. In diesem Jahr landet die in Wien ansässige Sveta Group auf dem ersten Platz. Der Preis soll die Missstände im Wohnungsmarkt aufdecken und zu positiven Veränderungen in der Mietbranche führen.


Miet-Bremse.at kämpft gegen überhöhte Mieten in Altbauwohnungen. Im Zuge dessen hat das zum österreichischen Prozessfinanzierer Jufina gehörende Unternehmen heute erstmals den „Goldenen Miethai des Jahres“ verliehen. Mit dieser zweifelhaften Auszeichnung sollen künftig jedes Jahr österreichische Vermieter „geehrt“ werden, die durch besonders überzogene Mietzinsforderungen im Altbau – wo der Mietzins im Gegensatz zum Neubau durch entsprechende Richtwerte geregelt ist – aufgefallen sind. Als Grundlage dafür diente heuer eine Auswertung der im vergangenen Quartal von Miet-Bremse.at finanzierten Verfahren gegen Mietkostenüberschreitungen.

Sveta Group und ihre zweifelhafte Arbeitsmoral

In absoluten Zahlen betrug die größte Überschreitung 390 Euro (netto) pro Monat – statt des rechtlich zulässigen Hauptmietzinses in der Höhe von 312 Euro (netto) wurden im konkreten Fall 703 Euro (netto) vereinbart, also um 125 Prozent mehr. In einem anderen Fall lag der vereinbarte Hauptmietzins sogar um 163 Prozent über dem zulässigen Richtwert.

Stefan Schleicher, Jufina-Vorstand, berichtet, dass ihnen kein Fall vorlag, bei der die Sveta Group nicht mindestens doppelt so viel verlangt als der rechtliche zulässige Mietzins. Aus anderen Verfahren sind bei gleichen Unternehmen sogar eine Überschreitung um bis zu 534 Prozent aktenkundig.

Ausbeutung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen

Derartige Mietverträge werden oftmals in Wien von „stark benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie Zuwanderern und Geflüchteten abgeschlossen, die wenig Ahnung von der österreichischen Rechtslage haben und für die sich Verfahren nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere oft schwierig gestalten“, so Schleicher. So nutze die Sveta Group auf dreiste Art und Weise die Unwissenheit der Menschen aus, um sich selbst zu bereichern.

Ziel des Negativpreis

Mit dem „Goldenen Miethai des Jahres“ möchte das Unternehmen Jufina auf bestehende Missstände im heimischen Wohnungsmarkt hinweisen. Insbesondere will der Prozesskostenfinanzierer durch diese Auszeichnung „mehrfach auffällige“ Vermieter wie die Sveta Group dazu bewegen, rechtliche Verpflichtungen zu respektieren und ihre Praktiken zu überdenken.

„Wir möchten damit ein klares Signal setzen und das Bewusstsein dafür schärfen, dass es Regeln gibt, die für alle gelten. Wir hoffen, dass dies zu einer positiven Veränderung in der Mietbranche führt.“

Stefan Schleicher, Jufina-Vorstand