Arbeitgeber schöpfen Potential von Geflüchteten nicht aus.

Der Arbeitskräftemangel stellt Unternehmen vor Schwierigkeiten. Die Beschäftigung von geflüchteten Menschen könnte zur Lösung des Problems beitragen. Eine von Deloitte durchgeführte Studie weist auf die Probleme hin.


70 Teilnehmer/innen des Projekts KOMPASS vom ÖIF waren zu Gast am Wiener Standort von karriere.at, © Adrian Almasan

Auch wenn geflüchtete Menschen einiges an medialer Aufmerksamkeit bekommen, so ist ein Aspekt, der hierzulande wenig behandelt wird, die Chance, die der heimische Wirtschaftsstandort durch Zuwanderung gewinnt. Gerade in Zeiten des Post-Covid-Arbeitsmarkts wächst das Interesse an Arbeitskräften mit Fluchthintergrund. Eine Studie von Deloitte schafft Einblicke, woher dieses kommt und wo es in der Umsetzung noch Probleme gibt.

Diversität und wirtschaftlicher Nutzen

Etwa zwei Drittel der 100 befragten Unternehmen stehen der Beschäftigung von Geflüchteten grundsätzlich positiv gegenüber. Motivierende Faktoren seien hierbei überwiegend die Steigerung von Diversität, das öffentliche Unternehmensbild und der wirtschaftliche Nutzen, so Deloitte. Letzterer ist beachtenswert. Wo 2017 lediglich sechs Prozent den Arbeitskräftemangel als Grund nannten, waren es in diesem Jahr an die 60 Prozent. Eine Steigung um das Zehnfache. 

Neben diesen positiven Ergebnissen stellt Consulting Unternehmen allerdings eine ernüchternde Diagnose: Lediglich 43 Prozent der befragten Arbeitgeber stellen tatsächlich Menschen mit Fluchthintergrund an.

Rahmenbedingungen bremsen Integration

    Wenn ein Unternehmen eine geflüchtete Person anstellen will, steht es vor zahlreichen Problemen: Die unsichere Rechtslage, fehlende Sprachkenntnisse und ein erhöhter Aufwand für Integration und Schulungen sind Schwierigkeiten, die Befragte nennen. Arbeitskräfte bedenken vor allem fehlende Sprachkenntnisse. 

    An Lösungen wird gearbeitet. Die Studienteilnehmer/innen halten hier vor allem Deutschkurse und Buddy-Systeme für hilfreich. 

    Unterstützung kommt auch vom ÖIF

    Passend zum Thema hat der Österreichische Integrationsfond das Projekt KOMPASS ins Leben gerufen, das Frauen mit Migrationshintergrund helfen soll, am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Durch individuelle Kursangebote und Vernetzungsmöglichkeiten sollen hier Barrieren abgebaut werden. Das Programm wird bundesweit kostenlos angeboten.