#PetPortraits von Google – ein tierisch guter Testbericht

Seit kurzem kann sich man bei Google Arts & Culture auf die Suche nach den Doppelgängern seiner Lieblingstiere in über 10.000 Kunstwerken machen. Wir wollten herausfinden, wie gut das Machine-Learning-gestützte Tool funktioniert und haben dabei so manch amüsante Entdeckung gemacht.


Seit November kann man mit Google Arts & Culture die Doppelgänger seiner Haustiere in der Kunstwelt suchen.

Google Arts & Culture lässt schon seit einigen Jahren immer wieder mit gut aufbereiteten Kunstprojekten aufhorchen. Nun haben sich die Entwickler erneut selbst übertroffen: Die Funktion „Pet Portraits“ bietet die Möglichkeit, anhand von Fotos der eigenen Haustiere (von denen jeder stolze Besitzer unzählige am Smartphone hat) deren Doppelgänger aus der Kunstwelt ausfindig zu machen. Mit Hilfe eines Computer-Vision-Algorithmus wird das hochgeladene Bild zurechtgerückt und mit maschinellem Lernen das passende Bild aus einer Sammlung von 10.000 Kunstwerken herausgesucht.

Wir wollten es genauer wissen und haben den Test gemacht. Der erste Eindruck ist durchwegs positiv: Die App ist schnell heruntergeladen – „Google Arts & Culture“ findet man mühelos und gratis sowohl für Android als auch für iOS im App bzw. Play Store.

Drei Models mussten für unseren Versuch herhalten. Eines hübscher als das andere: Den Anfang macht der charmante Jack-Russel-Rüde „Rico“. Wenn er nicht gerade mit seinem verführerischen Blick die Herzen höher springen lässt, zählen das Zerfetzen von Socken und das Verbellen unschuldiger Eichhörnchen zu seinen Hobbys.

Als künstlerischen Doppelgänger identifiziert das Tool den Hund aus dem Bild „Deborah Hopton and her Son“, ausgestellt im Royal Albert Memorial Museum & Art Gallery. Die Übereinstimmung – hier eine 79-prozentige – mit dem jeweiligen Kunstwerk wird links oben angezeigt. Also ehrlich: Die Ähnlichkeit der Blicke der beiden Vierbeiner ist unverkennbar.

Kandidatin Nummer zwei, Katzendame „Sissi“, lässt es wie die meisten Hauskatzen gerne eher gemütlich angehen. Nur nachts wird die Schöne zum Biest – dann sind weder Mäuse noch Spatzen sicher vor dem pannonischen Raubtier.

Sissi wäre geschmeichelt – 93 Prozent Ähnlichkeit mit dem grazilen Katzengeschöpf von Samuel von Hoogstraten hätten wir wohl eher nicht kommen sehen. Auch wenn wir hier nicht von einem Doppelgänger sprechen würden, so sehen wir (wie alle stolzen Eltern) doch einige Ähnlichkeiten im direkten Vergleich. Die pinke Nasenspitze und die schmale Schnauze teilen sich die beiden Topmodels jedenfalls.

Der dritte und letzte Kandidat in unserem #PetPortraits-Test nennt sich Lucky. Der vierjährige Mischling wurde im Welpenalter ausgesetzt und von einer fürsorglichen Familie in Obhut genommen. Er bedient jedes Klischee eines Familienhundes – immer gut drauf und voller Energie hält er nicht nur seine eigenen Herrchen und Frauchen auf Trab, sondern manchmal auch die ganze Nachbarschaft.

Fündig wurde Google Arts & Culture hier – mit einer Übereinstimmung von 88 Prozent – in Indien bei einem Bild mit dem Titel „Kavad Art: A Ram Revari shrine in process“ aus der Sammlung von Dastkari Haat Smaiti. Gerechtfertigt? Beide Vierbeiner weisen zumindest eine gewissen Entspanntheit auf. Der Mund ist leicht angewinkelt, was ein sanftes Lachen andeutet. Und bei den Ohren kann man eine Ähnlichkeit wohlmeinend vermuten – oder zumindest nicht ausschließen, da sie rechts großteils verdeckt sind.

Fazit: #PetPortraits von Google eröffnet den Besitzer/innen von Haustieren ganz neue Möglichkeiten, ihr Lieblingswesen zu betrachten. Das Tool bietet großen Spaßfaktor und ist es auf jeden Fall mal wert, ausprobiert zu werden. Wir hatten schöne Stunden damit, wobei sich uns immer wieder die völlig gerechtfertigte Frage im Hinterkopf auftat: „Warum ist mein Tier eigentlich kein Kunstwerk?“