Neuer Standort für Pharmaforschung

Das Pharma-Unternehmen Takeda will bis 2025 in Wien das „Labor der Zukunft“ errichten. Ein dreistelliger Betrag soll in den Standort für Pharmaforschung investiert werden.


Pharmaforschung
Wien wird als Standort für Pharmaforschung weiter gestärkt (© Louis Reed/Unsplash)

Bis 2025 will Takeda einen dreistelligen Millionenbetrag in den Aufbau seines „Labors der Zukunft“ investieren – und zwar in Wien. Das hat das biopharmazeutische Unternehmen heute bekanntgegeben. 250 Forscher sollen dort an der Entwicklung von biotechnologisch hergestellten Medikamenten und Gentherapien für Bereiche wie Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie und weiteren zumeist seltenen Krankheiten arbeiten. 

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) begrüßt die Ankündigung dieses neuen Standorts für Pharmaforschung. Denn Arzneimittelforschung gehört zu den bedeutendsten F&E-Bereichen moderner Gesellschaften. Sie ermöglicht die Entwicklung innovativer Medikamente, die das Leben von Patienten verbessern und verlängern können, schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung. 

„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie überlebenswichtig moderne, gut vernetzte Medikamentenforschung ist. Der Aufbau eines neuen Standorts zur Entwicklung neuer Arzneimittel von Takeda in Wien wird Österreichs Rolle im internationalen Zusammenspiel pharmakologischer Forschung stärken und den Zugang der Bevölkerung zu innovativer Spitzenmedizin verbessern“, so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO. 

Pharmaforschung: Rahmenbedingungen sicherstellen

Gleichzeitig weist der FCIO aber darauf hin, dass es einen starken internationalen Wettbewerb um Investitionen im Pharmabereich gibt. Um den Standort Österreich auch für weitere, zukünftige Investitionen attraktiv zu halten, müssten daher noch einige Herausforderungen bei gesetzlichen Rahmenbedingungen gemeistert werden. 

Insbesondere seltene Krankheiten müssten dabei berücksichtigt werden, heißt es vom Verband. Anreizsysteme sollen treffsicherer gestaltet, aber keinesfalls abgebaut werden. Zudem brauche es moderne Zugänge und Vernetzung zur Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung, mehr Anreize für klinische Studien, einen raschen Zugang für Patienten zu neuen Therapien sowie ein klares Bekenntnis zum Patentschutz. 

„Der Schutz geistigen Eigentums ist ein maßgeblicher Anreiz für die Entwicklung lebensrettender Medikamente. Jede Aufweichung des Patentschutzes für Arzneimittel, wie er aktuell von einigen Proponenten mit Blick auf Impfstoffe gefordert wird, würde sich sehr negativ auf die Fähigkeit der pharmazeutischen Industrie gerade in Österreich und Europa auswirken, neue Arzneimittel und Therapien gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu entwickeln und so Anreize für Standort-Investitionen der Branche konterkarieren“, so Hofinger.