DHL Air Austria gegründet

Es ist so weit: Der neue Frachtcarrier mit Sitz in Österreich hebt ab. Für Staatssekretär Magnus Brunner ein „starkes Signal für unser Land“.


DHL Air Austria Maschine hebt ab
DHL bringt neues Geschäft für den Linzer Airport (© Deutsche Post DHL Group)

Wie bereits im Mai berichtet, weitet der Paketzusteller DHL Express sein Luftfrachtnetz aus – und zwar mit einer neu gegründeten Fluggesellschaft für den europäischen Markt. Der Carrier hat nicht nur seinen Firmensitz in Österreich, sondern trägt die Alpenrepublik auch im Namen: „DHL Air Austria“.

Am Flughafen Linz erfolgte gestern der offizielle Auftakt durch Ralf Schweighöfer (CEO DHL Express Österreich), Staatssekretär Magnus Brunner und Norbert Draskovits (Airport-GF und früherer Verkehrsbüro-General).

DHL Air Austria als Absicherung für Linz

Die neue Airline mit österreichischer Lizenz soll rund 50 neue Arbeitsplätze am Boden schaffen. Das ist keine eklatant hohe Zahl, wichtiger ist aber die Wertschöpfung für die Region und das zusätzliche Geschäft für den Airport. „Im Passagierverkehr sind die Folgen der Covid-Krise immer noch deutlich spürbar. Der Urlaubsreiseverkehr erholt sich dabei rascher als der Geschäftsreiseverkehr“, so Norbert Draskovits. 

In einem normalen Jahr hat der Flughafen Linz rund 500.000 Passagiere, vergangenes Jahr wurden 50.000 Passagiere gezählt. Umso wichtiger sei es daher, dass das zweite, große Standbein, die Luftfracht, sehr gut funktioniert. 

„In den vergangenen Monaten haben wir einen regelrechten Boom bei der Luftfracht erlebt und rechnen damit, dass wir bis Jahresende ein Wachstum von 20% verzeichnen werden. Durch den Rückgang des globalen Langstreckenverkehrs waren die Frachtkapazitäten reduziert. Passagiermaschinen wurden zu Frachtmaschinen umgebaut“, erklärt Draskovits. „Derartige Flugzeuge rasch abzufertigen, ist eine besondere Herausforderung, die wir sehr gut gemeistert haben. Damit ist es uns gelungen, in der Spitzenzeit jeden dritten Tag eine Sondermaschine in Linz zu haben und konnten daher von den Verwerfungen in den Lieferketten profitieren.“

Aufwind für Österreichs Luftfahrt

Staatssekretär Magnus Brunner sieht in der Standortentscheidung für Österreich „ein starkes Signal für unser Land“ und informierte zugleich, dass die Finanzierung der österreichischen Flughäfen durch zwei neue Luftfahrtgesetze gesichert wurde. 

Ausgelöst durch die Corona-Krise, wurden das Flughafenentgeltegesetz und das Luftfahrtgesetz neu ausgearbeitet. „Mit diesen Novellen verhindern wir den Absturz der Flughafenentgelte und leisten Aufwind für Österreichs Luftfahrt. Ohne Gesetzesänderung würden die Entgelte für den Flughafen Linz bis 2026 um rund 45 Prozent sinken. Wir haben für den Flughafen Linz somit rund 27 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre gesichert.“ Die Regierung steuere hier gesetzlich gegen, weil sonst durch die Corona-Krise und den Einbruch des Flugverkehrs die Gebühren der Flughäfen in den Keller rasseln würden.