B&C investiert in Tech-Start-up contextflow

Das österreichische Unternehmen bietet KI-basierte Bildanalyse-Software für radiologische Diagnostik. Die B&C-Gruppe investiert einen „mittleren einstelligen Millionenbetrag“.


Vier junge Männer
Das Gründungsteam von contextflow (v. l.): Georg Langs, Allan Hanbury, Markus Holzer und René Donner (© contextflow)

Die Bildanalyse-Software von contextflow unterstützt Radiologen bei der raschen Befundung von Lungen-Computertomografien (CT). Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen vergleicht die Software Scans mit geprüften medizinischen Bilddaten.

Aktuell ist die Software bereits in mehr als zehn Kliniken europaweit im Einsatz, darunter das Wiener AKH, die Universitätsklinik Freiburg (Deutschland) und die Universitätsklinik Leiden (Niederlande). Sie wurde für die rasche Identifizierung von Covid-19-Patienten adaptiert und soll künftig auch für die Diagnostik anderer Organe weiterentwickelt werden.

Investment für weiteres Wachstum


Die B&C Innovation Investments ist Hauptinvestorin einer soeben durchgeführten Kapitalerhöhung bei contextflow in Höhe eines mittleren einstelligen Millionenbetrags. Auch die bestehenden Investoren sowie die TTIP Beteiligungs GmbH nahmen an dieser Finanzierungsrunde teil. Mit dem Investment sollen der Eintritt in den heimischen und europäischen Markt sowie die weitere Produktentwicklung vorangetrieben werden. Zudem befindet sich die contextflow-Software bei der Arzneimittelbehörde FDA in Zulassung für die USA.

„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin ist ein stark wachsender Bereich. contextflow bietet ein ausgereiftes und zuverlässiges System, das für Krankenhäuser und niedergelassene Radiologen bzw. Radiologie-Institute eine Effizienzsteigerung bei der Erstellung von Lungenbefunden bewirkt. So kann eine wertvolle Diagnostikunterstützung erbracht werden, was im Endeffekt zu einer rascheren und treffsicheren Befunderstellung als Basis für eine anschließende Therapie führt“, so B&C-Geschäftsführer Thomas Zimpfer (Foto: Georg Wilke).


Nächstes Ziel: Weltmarktführer

Gegründet wurde contextflow im Jahr 2016 als Spin-off der MedUni Wien, unterstützt durch die Technische Universität Wien. Das vielfach ausgezeichnete Unternehmen konnte bereits in mehreren erfolgreichen Finanzierungsrunden nationale und internationale Investoren gewinnen.

„Viele KI-Unternehmen konzentrieren sich auf sehr spezifische Krankheiten und bieten nur Blackbox-Systeme zur Unterstützung von Entscheidungen oder Befunderstellung. Im Gegensatz dazu verfolgen wir einen allgemeinen transparenten Ansatz und entwickeln Software, die effizient auf zusätzliche Modalitäten und Organe ausgeweitet werden kann. Das macht unsere Software zur breitest angelegten KI-Software im Radiologie-Bereich weltweit“, sagt Markus Holzer, Mitgründer und Geschäftsführer von contextflow. „Wir möchten damit der weltweite Marktführer für KI in der Radiologie werden und Medizinern eine schnelle und qualitativ hochwertige Befundung zum Wohle der Patienten ermöglichen.“