Insgesamt 25 Teams, jeweils bestehend aus Journalist/in und Fotograf/in, haben sich um das Stipendium des Augustin beworben. Ausgeschrieben war ein Preisgeld von 2.000 Euro. Freilich: Keine Unsumme. Aber in Zeiten in denen allerorts gekürzt wird und Awards pausieren (vgl. Covid: Journalistenpreise auf Eis) ist es durchaus ein Statement.
„Der Augustin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Armut und Marginalisierung zu politisieren und ihren gesellschaftlichen Ursachen auf den Grund zu gehen“, heißt es aus der Redaktion. Um das zu ermöglichen, müsse guter Journalismus gefördert werden.
Die neue Freiheit einer Transfrau
Das vorgegebene Thema „Die Gesellschaft und wie es ihr geht“ ermöglichte eine große Bandbreite an Geschichten. Entschieden hat sich die Jury – bestehend aus der Journalistin Alexandra Stanić, Christine Grabner (Chefredakteurin der Kärntner Straßenzeitung kaz.) und dem Fotografen Robert Davis – schließlich für das Exposé von Journalist Christof Mackinger und der Fotografin Bettina Fleischanderl.
Die beiden wollen M., eine aus dem Maßnahmenvollzug entlassene Transfrau, im Alltag nach der Haft begleiten. „In welcher Verfassung spuckt der österreichische Strafvollzug eine Insassin aus, die viele Jahre lang hin- und hergeschoben, mit Begünstigungen befördert und mit Ordnungsstrafen wieder zurückgeworfen wurde?“: dieser Frage können Fleischanderl und Mackinger nun dank des Stipendiums nachgehen.
Fortsetzung folgt
Die Reportage über M. erscheint im Frühjahr 2012 im Augustin. Fest steht auch bereits: die Zeitung setzt das Stipendium, das anlässlich ihres 25. Geburtstags aus der Taufe gehoben wurde, fort: Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Ausschreibung geben.