Die Boston Consulting Group hat die 50 größten börsennotierten Konzerne Österreichs hinsichtlich der Verteilung der Geschlechter in Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren Vergütung unter die Lupe genommen. Das Fazit des Reports: Österreich tritt auf der Stelle, Verbesserungen hinsichtlich Quote und Gender Gap sind kaum nennenswert. Von Geschlechtervielfalt könne „in Österreich keine Rede sein“, lautet das Resümee.
Der Frauenanteil im Top-Management beträgt hierzulande nur 15,7 Prozent; in Aufsichtsräten gibt es 23,8 Prozent Frauen, in den Vorständen nur rund 7,6 Prozent. Auch monetär klafft eine signifikante Lücke. Top-Managerinnen verdienen im Schnitt 20 Prozent weniger als ihre Kollegen, betrachtet man jene Führungsgremien, die sowohl mit Frauen als auch mit Männern besetzt sind. Die weiblichen Vorstände verdienen im Schnitt 507.000 Euro pro Jahr, Männer erhalten mit durchschnittlich 1.222.000 Euro mehr als das Doppelte.
Die Leuchttürme
Es gibt sie aber trotzdem, die wohltuenden Ausnahmen. Allen voran die Vienna Insurance Group, die das Ranking anführt. Sie weist das ausgeglichenste Verhältnis der Geschlechter im Vorstand und Aufsichtsrat sowie eine gleichwertige Bezahlung von Männern und Frauen auf.
„Die Auszeichnung sehe ich als Bestätigung unserer Strategie, Diversität nicht nur als unseren Kernwert definiert zu haben, sondern auch in der Verfolgung einer umfassenden Diversitätsstrategie einen Wettbewerbsfaktor zu sehen“, erklärt Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group. Sie wird auch im Index eigens erwähnt – als weiblicher CEO und als Frau, die seit 17 Jahren Vorstandspositionen innehat.
Die Top 5
Auf den vordersten Plätzen (und einem Indexwert von über 60) finden sich folgende Unternehmen:
- Vienna Insurance Group AG (90,8)
- Wolford Aktiengesellschaft (80,6)
- AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG (69,1)
- Marinomed Biotech AG (65,9)
- BKS Bank AG (63,1)
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