Branchen-, Disziplinen- und Organisationen-übergreifend neue Ideen für Forschungsvorhaben zu erarbeiten und umzusetzen: Das ist das Ziel des Programm „Ideen Lab“. Die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung bzw. der Österreich Fonds machen dafür satte 3,5 Millionen Euro locker.
Abgewickelt wird das Programm von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).
Umsetzung dreier Projekte
Der Ausschreibungsschwerpunkt lag auf dem Thema „Mensch 4.0? – Die Zukunft der Zusammenarbeit Mensch-Maschine“. In einer ersten Runde wurden drei der eingereichten Projekte ausgewählt. Sie werden jetzt nach und nach umgesetzt:
1. „Virtual Skills Lab“: Virtuelles Trainingslabor für soziale Kompetenzen
Das „Virtual Skills Lab“, das von einer Gruppe aus den Bereichen Medienkunst und Technologie, Philosophie und Semiotik entwickelt wurde, startet bereits im April. Das interdisziplinäre Team konzipierte ein virtuelles Trainingslabor, in dem Empathie, Konfliktfähigkeit und weitere für den Umgang mit Kollegen wichtige Kompetenzen geübt werden können. Das Eintauchen mittels VR-Brille in interaktive Szenen aus dem beruflichen Alltag soll bewirken, dass beim Lernen nicht nur eine kognitive, sondern auch eine emotionale Form der Verarbeitung stattfindet.
2. „SMARAGD“: Mensch-Computer-Interaktion im Gesundheitsbereich
Expertinnen und Experten aus den Bereichen Datasciences, Informatik, Gesundheitswissenschaften, Graphikdesign, Psychologie, Rechtswissenschaften und Soziologie schlossen sich im Projekt „SMARAGD“ (Smart Aggregation and Visualisation of Health Data) zusammen, um mit einem innovativen, multidisziplinär basierten intelligenten System die Mensch-Computer-Interaktion im Gesundheitsbereich zu verbessern. Unter Einbeziehung der rechtlichen und faktischen Bedürfnisse der Nutzer soll ein für die Berufsgruppe maßgeschneidertes Krankenhaus-Informations-System entwickelt werden, das sowohl den Patienten zugute kommt als auch die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals verbessert.
3. „CoBot Studio“: Zusammenarbeit Mensch – Maschine
In den kommenden Jahren werden an immer mehr Arbeitsplätzen kollaborative Roboter (CoBots) zum Einsatz kommen, die z. B. gemeinsam mit Mitarbeitern Autositze montieren oder Verpackungen prüfen. Das Projekt „CoBot Studio“ am Linz Institute of Technology (LIT) der JKU Linz zielt auf gegenseitiges Verständnis, Vorhersehbarkeit, Vertrauen und Effizienz in der Zusammenarbeit zwischen Menschen und CoBots ab. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Erforschung nonverbaler Kommunikationssignale von Robotern zu. Hierfür entwickelt das interdisziplinäre Projektteam eine neuartige Simulationsumgebung. In interaktiven Kollaborationsspielen erlaubt diese ein kontrolliertes Variieren von Robotersignalen, Arbeitsaufgaben und Umgebungsparametern.