Das Jahr in Zahlen: So verbrachten Österreicher:innen 2024

Das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent führte eine Umfrage rund um das Jahr 2024 durch.


So oft haben Österreicher:innen 2024 großen Stress empfunden
So oft haben Österreicher:innen 2024 großen Stress empfunden © Marketagent

1.000 Österreicher:innen nahmen an der Umfrage von Marketagent teil.
Das Ergebnis ist eine Vielfalt an Zahlen zu Mobilität, Gesundheit, Shopping, Medienkonsum und emotionalen Momenten.

Jüngere Generation besonders von Stress im Alltag betroffen

Die Studie zeigt unter anderem die hohe Belastung durch Stress im Alltag. Österreicher:innen hatten durchschnittlich an 55,3 Tagen großen Stress. Davon sind vor allem die Generation Z und Millennials betroffen. Mit 68,5 bzw. 72,1 Tagen empfinden diese Altersgruppen deutlich höheren Leistungsdruck als die Generation X (54 Tage) und die Babyboomer (26,6 Tage).

Auch im Vergleich mit dem Jahr 2020 nahm der Stresslevel signifikant zu: im Jahr 2020 waren es 42,6 stressige Tage. Damit erlebten Österreicher:innen im ersten Coronajahr mehr als 10 Tage weniger Stress. Ebenso zeigt der Vergleich mit 2017 (51,8 Tage), dass man hierzulande mit immer mehr stressigen Tagen zu kämpfen hat.

Zudem scheinen die Österreicher:innen allgemein emotionaler zu sein: durchschnittlich wurde heuer 20,3 Mal geweint und 17,8 Mal gab es Streit. Das sind deutlich mehr Tränen und Streitigkeiten als in den vorherigen Jahren.

Die gesteigerte emotionale Intensität der Österreicher:innen – mehr Stress, häufiger Streit und auch mehr Tränen – spiegelt die Herausforderungen unserer Zeit wider. Die Kombination aus globalen Krisen und individuellen Belastungen scheint die emotionale Belastbarkeit auf die Probe zu stellen. Gleichzeitig kann dies aber auch ein Hinweis auf eine zunehmende Sensibilität für eigene Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen sein.

Andrea Berger, Studienleiterin

Mobilität: endgültiger Abschied der Coronajahre

Die Mobilitätsdaten lassen deutlich einen endgültigen Abschied von den Coronajahren erkennen. Durchschnittlich schliefen Österreicher:innen dieses Jahr neun Nächte in Hotels im Ausland und sechs Nächte in einem Hotel im Inland. Zudem stieg die Anzahl der Flüge an.

Normalität ist auch im öffentlichen Verkehr zu erkennen: durchschnittlich wurden 42,8 Strecken mit dem Bus und 34,3 Strecken mit dem Zug gefahren. Die Anzahl der autofreien Tage ist im Vergleich zu 2020 gesunken. Im Schnitt waren es heuer 99,1 Tage, während es 2020 noch 118 autofreie Tage waren. Zu beachten ist dabei aber, dass vor vier Jahren durch coronabedingte Lockdowns viele Wege unnötig oder unmöglich waren.

Mehr Sport und Bewegung

Einen positiven Trend zeigen die Ergebnisse im Bereich Bewegung und Fitness. Durchschnittlich war die österreichische Bevölkerung dieses Jahr 14,6 Mal im Fitnessstudio. Die jüngere Generation trainierte sogar mehr als doppelt so oft im Fitnesscenter (33,4 Mal). Ältere Generationen sind hingegen lieber im Freien aktiv beispielsweise beim Wandern. Insgesamt waren Österreicher:innen 12,4 Mal wandern, Babyboomer sogar 20,4 Mal. Skifahren waren die Österreicher:innen dieses Jahr hingegen nicht einmal zwei Mal (1,8 Mal).

Gesundheit: mehr Krankenstände, weniger Alkohol

Die Gesundheitsdaten sind wieder auf dem Niveau vor Corona. Fast neun Tage (8,8 Tage) verbrachten Österreicher:innen im Krankenstand, 2020 waren es hingegen 7,6 Tage. Die Menschen waren somit wieder häufiger krank als 2020.

Beim Alkoholkonsum zeigt sich, dass im Vergleich zu 2020 weniger getrunken wird. Heuer waren Österreicher:innen durschschnittlich 5,7 Mal betrunken, 2020 waren es fast drei Mal mehr (8,5 Mal), auch der Vergleich zu 2017 (7,5 Mal) zeigt einen Rückgang.

Online-Shopping weiterhin beliebt

Seit Erhebungsbeginn im Jahr 2017 zeigt sich eine stetige Steigerung im Bereich Online-Shopping. Rund 27,9 Mal kauften die Befragten dieses Jahr über das Internet ein, im Jahr 2017 waren es 24,7 Mal. Vor allem Haushalte mit Kindern nutzen Online-Shopping häufig (36 Mal).

Der Einkauf im stationären Handel hat sich zwar vom Coronatief erholt, kommt aber nicht ganz an die Werte von 2017 ran. Heuer wurde 10,5 Mal ein Modegeschäft aufgesucht, 2020 waren es 8,6 Mal und 2017 sogar 13,8 Mal.

Zurück im Kulturleben

Laut den Studienergebnissen sind Kultur- und Sportveranstaltungen wieder fest in die Leben der Österreicher:innen integriert. Aber auch hier bleiben die diesjährigen Werte unter den Werten aus dem Jahr 2017. Vor allem am Beispiel des Kinos lässt sich das gut aufzeigen: 2017 ging die österreichische Bevölkerung 3,6 Mal ins Kino, 2020 waren es 1,1 Mal und heuer nur 2,2 Mal.

MW