Studie belegt: Auch Babys können kreativ sein

Schon weniger als ein Jahr alte Babys können einfache Konzepte zu komplexen Ideen kombinieren.


Zu sehen ist ein Baby, das mit hölzernen Alphabetblöcken spielt.
Babys sind schon früh zu kreativem Denken fähig. © Pexels

Laut neuen Forschungsergebnissen der Central European University und der University of Birmingham sind Babys schon lange vor dem Sprechen zu kreativem Denken fähig. Diese Art des Denkens kann auch für den Spracherwerb bedeutend sein.

Die Studie untersuchte die Ursprünge des produktiven Denkens und der menschlichen Kreativität. Dabei versuchten die Forschenden herauszufinden, wie Menschen auf Ideen und neue Gedanken kommen. Der Kernmechanismus dafür besteht darin, auf bekannte Konzepte zurückzugreifen und diese zu neuen Strukturen zu kombinieren. Wenig erforscht war bisher, wie früh im Leben diese Fähigkeiten genutzt werden können.

Menschliche Kreativität beginnt früh

Die Forschenden kamen dabei zu der Erkenntnis, dass Babys sehr schnell neue Wörter lernen können, die kleine Mengen beschreiben. Um einen Satz vollständig zu verstehen, können sie diese dann spontan mit bereits bekannten Wörtern kombinieren.

Die leitende Forscherin der Studie, Dr.in Barbara Pomiechowska, meinte dazu: „Der menschlichen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Sie hat uns auf den Mond gebracht und uns ermöglicht, tödliche Krankheiten zu heilen – aber trotz ihrer Bedeutung wissen wir noch nicht, wann und wie diese beeindruckende Fähigkeit, Ideen zu kombinieren und neue Dinge zu erfinden, entsteht. Diese Forschung zeigt, dass wir ganz an den Anfang des Spracherwerbs zurückgehen müssen, um dieses Rätsel zu lösen.“

Zum methodischen Vorgehen

Für diese Studie wurde mit 60 Babys im Alter von etwa 12 Monaten gearbeitet. Zunächst wurden den Babys zwei neue Wörter für Mengen beigebracht: „mize“ für „eins“ und „padu“ für „zwei“. Dann bat man die Babys, die neuen Zahlwörter mit verschiedenen Objektnamen zu kombinieren. Sie sollten zum Beispiel „Padu-Enten“ aus einer Reihe von Bildern identifizieren. Dadurch konnten die Forschenden die Fähigkeit der Säuglinge, Konzepte in Echtzeit zu kombinieren, testen.

Mit Hilfe von Eye-Tracking-Technologien, welche die Blickrichtung der Kleinkinder überwachten, konnte nachgewiesen werden, dass die Kleinkinder die beiden Konzepte kombinieren konnten, um zu erkennen, was sie tun sollten.

MW