Premiere in Österreich: Müller Transporte testet voll-elektrische Kühlauflieger von Schmitz Cargobull

Vor allem in den letzten Wochen macht sich der Klimawandel mit hohen Temperaturen besonders bemerkbar. Gerade jetzt ist es unabdingbar mit schnellen Schritten auf die nationalen und internationalen Klimaziele zuzugehen.


© Müller Transporte

In diesem Zusammenhang muss auch der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr – bei PKW und im Transportwesen gleichermaßen – in den kommenden Jahren reduziert werden. Hier kann ein rascher Umstieg auf E-Mobilität einen wesentlichen Beitrag leisten. Allerdings sind die Elektrifizierung und Umstellung von großen LKW-Flotten im internationalen Güterverkehr in der Praxis eine weitaus größere Herausforderung, als dies bei PKWs der Fall ist. 

Auf der Überholspur: Elektromobilität erobert den Gütertransport

Während das Ladenetz für Elektro-PKWs europaweit rasant wächst, hinkt die öffentliche Ladeinfrastruktur noch immer hinterher. Doch trotz dieser Herausforderung gibt es bereits heute wegweisende Praxis-Anwendungen, die zeigen, dass E-Mobilität auch im Gütertransport eine maßgebliche Rolle spielt und aktiv zum Klimaschutz beitragen kann. 

Während E-Autos längst Teil des Straßenbildes sind und die Elektromobilität im privaten Sektor immer mehr an Fahrt gewinnt, war der Einsatz von elektrisch betriebenen Lastkraftwagen bisher eine große Herausforderung. Die unzureichende Ladeinfrastruktur für LKWs erschwerte die Integration dieser umweltfreundlichen Technologie in den Frachtverkehr. Trotzdem lassen sich bereits heute bahnbrechende Fortschritte verzeichnen: Das Pilotprojekt von Müller Transporte beweist, dass E-Mobilität im Gütertransport durchaus realisierbar ist. In Kooperation mit dem Hersteller DAF wurde eine elektrische Zugmaschine speziell für den Pendelverkehr zwischen mehreren Standorten in Wien erfolgreich getestet.  Das Pilotprojekt zeigt, dass die Elektromobilität im Güterverkehr keine ferne Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits heute eine Realität sein kann.

Nachhaltigkeit im Gütertransport: Elektrifizierte Kühlaggregate setzen neue Maßstäbe

Besonders bei temperaturgeführten Transporten sensibler Waren ist der verlässliche und unterbrechungsfreie Betrieb der Kühlaggregate essenziell. Bislang werden nicht nur LKW-Zugmaschinen, sondern auch die Klima beziehungsweise Kühlanlagen der Auflieger oder Anhänger – autark und getrennt von den Zugmaschinen – mit eigenen Dieselaggregaten betrieben. Um einen kompletten Kühlsattelzug klimafreundlich machen zu können, müssen daher sowohl die Zugmaschinen als auch deren Auflieger unabhängig von Diesel oder anderen fossilen Kraftstoffen betrieben werden.

Als eines der führenden Transportunternehmen Österreichs hat sich Müller Transporte das Ziel gesetzt, einen bestmöglichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die E-Mobilität im Gütertransport voranzubringen. Umfassende Tests sind der erste Schritt, um in Zukunft über weitere Investitionen und ganze Flottenumstellungen entscheiden zu können. Wir investieren und sammeln wichtige Praxiserfahrungen, von denen unsere Kunden und die gesamte Transportwirtschaft profitieren.

Fritz Müller, Geschäftsführer Müller Transporte

Im Dezember 2022 kam erstmals eine E-Zugmaschine bei Müller Transporte zum Einsatz. Jetzt folgt der nächste Schritt in Richtung voll-elektrischem Kühlsattelzug, durch den ersten Einsatz eines E-Kühlaufliegers von Schmitz Cargobull in Österreich. 

Mit dem neuen „S.KOe COOL“ präsentiert Schmitz Cargobull eine wegweisende Innovation im Gütertransport. Dank seiner emissionsfreien und nahezu geräuschlosen Funktionsweise profitieren nicht nur die Unternehmen selbst, sondern auch die Anrainer im Umfeld des Lebensmitteleinzelhandels von dieser Technologie. Die Batterie wird während der Fahrt von der Mittelachse aufgeladen und auch eine stationäre Ladung ist möglich. 

Schmitz Cargobull arbeitet seit Jahren an mehreren Elektrifizierungsprojekten und ist der erste Trailer-Hersteller, der diese Technologie am Markt anbietet. Anerkennung erhielt das Unternehmen kürzlich für dieses wegweisende Projekt mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2023 in der Kategorie „Technologie – Energie“. Ab jetzt ermöglicht der E-Kühlauflieger auch in Österreich nachhaltigere Fahrten und wird in den nächsten Jahren im Langzeit-Test ein fixer Bestandteil der modernen Flotte von Müller Transporte sein.

Innerhalb der Trailer-Branche verstehen wir uns als Vorreiter und Vorbild in puncto Nachhaltigkeit. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die voll-elektrischen Kühlauflieger mit unseren Kunden schnellstmöglich auf die Straße zu bekommen. Mit Müller Transporte haben wir dafür in Österreich einen hervorragenden Partner gefunden: Unsere beiden Unternehmen verbindet eine lange Partnerschaft und der gemeinsame Wille, die Transformation der Transportbranche aktiv mitzugestalten.

Boris Billich, Vorstand Vertrieb bei Schmitz Cargobull

Müller Transporte und Schmitz Cargobull erwarten pro E-Kühlauflieger CO2-Einsparungen von ca. vier Tonnen pro Jahr bzw. von ca. 3.500 Liter Diesel. Aktuell hat allein Müller Transporte 400 Kühlauflieger im Einsatz, die zwar bereits heute modernste Abgasnormen erfüllen, in Zukunft aber vollkommen emissionsfrei betrieben werden könnten.