China setzt auf „Made in Austria“

Lenzing kehrt den Import-Spieß um und schickt einen Zug voller österreichischer Spezialfasern 10.460 Kilometer weit ins Reich der Mitte.


v.l.: Stefan Doboczky (Lenzing), Erich Hampel (B&C Privatstiftung), Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Erwin Cootjans (Nunner Logistics), Xiaosi Li (Botschafter der Volksrepublik China) und Thomas Kargl (ÖBB Rail Cargo) – (© Lenzing AG / Foto: Scheiblecker)

Smartphones, Kleidung oder Touristen: Eigentlich importiert Österreich (wie auch der Rest Europas) alles mögliche aus China. Jetzt allerdings sorgt die Lenzing Gruppe für eine Premiere auf diesem Gebiet: Erstmals in der Geschichte Österreichs sendet ein heimisches Unternehmen zu 100 Prozent im Land produzierte Ware per Zug direkt nach China.

Konkret handelt es sich um Lyocell- und Modalfasern der Marke „Tencel“ mit einem Gesamtwert von 1,8 Mio. Euro. Lenzing stellt die nachhaltigen Spezialfasern aus Holz an den beiden Standorten Lenzing und Heiligenkreuz her. Chinesische Unternehmen zeigen großes Interesse an diesen Produkten – sodass erkleckliche 41 Container nun auf den Weg nach Fernost geschickt wurden.

Prominentes Farewell

Diese Premiere ließ sich auch Umweltministerin Leonore Gewessler nicht entgehen: Gemeinsam mit dem chinesischen Botschafter in Österreich, S.E. Xiaosi Li, sowie Stefan Doboczky (Vorstandsvorsitzender Lenzing Gruppe), Thomas Kargl (Vertriebsvorstand ÖBB Cargo), Erwin Cootjans (CEO Nunner Logistics) und Erich Hampel (Vorstandsvorsitzender B&C Privatstiftung) verabschiedete sie den ersten Komplettzug mit Waren „Made in Austria“ am Terminal Wien. 

Auf seiner 16-tägigen Reise nach Shanghai legt der Zug insgesamt 10.460 Kilometer zurück und passiert sieben Länder. 

Besser, schneller, grüner

„Mit diesem neuen Transportweg können wir die hohe Nachfrage unserer Kunden nach nachhaltig produzierten Fasern schneller bedienen. Die dringend benötigten Fasern kommen dank Zugtransport doppelt so schnell als auf dem üblichen Seeweg bei unseren Kunden in China an“, so Lenzing-Chef Doboczky. 

Der Transfer per Bahn ist aber nicht nur schneller, sondern auch „ein Baustein für den Klimaschutz“, wie Ministerin Gewessler betont. „Denn gerade im Güterverkehr wollen wir die Verlagerung von der Straße auf die Bahn vorantreiben.“