Der Gedenkverein Wiener Neudorf hat – in Kooperation mit der Marktgemeinde Wiener Neudorf, dem Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und dem Internationalen Mauthausen Komitee (CIM) – zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen: Die bestehende KZ-Gedenkstätte soll nämlich vergrößert werden. Gesucht wurden Konzepte, die rund um das 2014 errichtete Mahnmal Arik Brauers einen Rückzugsort zum Nachdenken und zugleich Raum für Erkundungen und Veranstaltungen bieten.
Brauer saß auch selbst in der Jury, die nun die Sieger aus 29 internationalen Einreichungen kürte.
And the winners are …
Platz 1 geht an das Projekt „Park der Erinnerung“ der beiden Wiener Studenten Sara Kaurin und Manuel Pawelka. Mit der Gestaltung eines Parks mit pädagogischen Lernstationen wurde eine Ruheinsel entworfen, die auch für Schülerführungen und Gedenkveranstaltungen gut geeignet ist, so das Urteil der Jury.
Mit dem 2. Platz wurde das Konzept „Wenn der Regen kommt“ ausgezeichnet. Das Künstler- und Architekten-Duo Julia Obleitner und Helvijs Savickis überzeugte mit einem Entwurf, der bei Regen die Namen der im KZ Guntramsdorf/Wiener Neudorf Umgekommenen auf dem Pflasterboden sichtbar werden lässt und die vor Ort bestehende Betonmauer in die Neugestaltung kreativ einbindet.
Die Schweizer Géraldine Heller und Fabio Spink konnten sich den dritten Platz sichern. In ihrem „Akustikpark“ können sich Besucher per Knopfdruck an Infosäulen Texte zum ehemaligen KZ anhören.
Neugestaltung bis 2021 geplant
Die Konzepte werden nun dem Gemeinderat zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt und die konkreten Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Ab 11. Mai 2020 werden die Siegerprojekte sowie weitere Einreichungen im Rathaus Wiener Neudorf öffentlich ausgestellt. Nach Beschlussfassung des Gemeinderates soll die Neugestaltung des Platzes bis zu den Gedenk- und Befreiungsfeiern im Mai 2021 abgeschlossen sein.
„Ich bedanke mich bei allen Einreichern, die mit ihren Konzepten viel Engagement gezeigt haben. Es sind viele neue Ideen für die Gestaltung des öffentlichen Raumes entstanden, auf die wir gerne bei zukünftigen Projekten zurückkommen“, so Herbert Janschka, Bürgermeister von Wiener Neudorf.
Für Christa Bauer, GF des Mauthausen Komitees Österreich, ist der Wettbewerb „ein vorbildliches Projekt unserer lokalen Gedenkinitiative“, das zeige, wie eine Gemeinde mittels Ortsbildgestaltung eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen kann.