Dorotheum Salzburg: Nachlass von Sepp Forcher versteigert

Großes Interesse an der Versteigerung persönlicher Gegenstände aus dem Nachlass des TV-Moderators Sepp Forcher – Onlineauktion brachte Erlössumme von 42.000 Euro


Bild: Dorotheum Salzburg: Mappe unter dem Titel „Mit jedem Porträt zur Unsterblichkeit“
© Dorotheum Salzburg

Insgesamt wurden rund 165 ausgewählte Exponate aus dem persönlichen Nachlass des TV-Moderators Sepp Forcher und seiner Frau Helene („Helli“) am 07. Februar 2023 vom Dorotheum Salzburg versteigert. Über die Jahre sammelten sich zahlreiche Glückwunschschreiben, Auszeichnungen, Fan-Bildpostkarten, Bilder, Möbel, dekorative Keramik und Kleidungsstücke, welche nun unter den Hammer kamen. Forcher verstarb am 19. Dezember 2021, kurz nach seinem 91. Geburtstag.

Versteigerung bringt Erlös von 42.000 Euro

Am 07. Februar 2023 wurden am Dorotheum Salzburg zahlreiche persönliche Gegenstände aus dem Nachlass des Ehepaares versteigert. In der Onlineauktion kamen 165 Lose unter den Hammer, die insgesamt einen Erlös von 42.000 Euro brutto erzielten. Unter den Exponaten befanden sich u. a. der René-Marcic-Preis (1999) für publizistische Leistungen, ein Ehrengürtel des Landes Salzburg sowie eine Hausglocke mit Widmung. Für manche persönlichen Objekte kam das bis zu 40-fache des Aufrufpreises zusammen.

„Das Interesse an der Auktion war erwartet hoch. Mehr als die Hälfte der versteigerten Sachen hat über zehn Gebote gehabt – das spricht für eine hohe Resonanz“, so Walter Sonnberger, Leiter vom Dorotheum Salzburg. Die meisten Gebote wurden für ein Taschenmesser mit der Aufschrift „Kufstein in Tirol“ abgegeben und erbrachten einen Erlös von 512 Euro brutto. Aber auch Glückwunschschreiben der Skilegende Annemarie Moser-Pröll sowie vom Bundespräsident Alexander Van der Bellen fanden einen neuen Eigentümer. Das teuerste Objekt aus dem Nachlass war jene Sitzbank aus Holz und Gusseisen, auf der Forcher gerne Gäste vor seinem Haus empfing. Diese wurde für 1.920 Euro brutto versteigert. Zwei Wanderstöcke mit den Initialen „Sepp F“ und „Heli F“ waren mit einem Startpreis von 80 Euro netto angegeben und brachten einen Erlös von 1.664 Euro brutto.

Exponate als Ergänzung zur Forcher-Ausstellung

Gegenüber der APA bestätigte die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) die Ersteigerung von Fotos und Briefen aus dem Nachlass Forchers. Im Spätherbst oder im kommenden Jahr plant der Betreiber der Panoramastraße eine Forcher-Ausstellung auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe mit den ersteigerten Exponaten zu ergänzen.

ORF-Volksmusiksendung „Klingendes Österreich“ rund 200 Mal ausgestrahlt

Sepp Forcher (1930 – 2021) erlangte durch die ORF-Volksmusiksendung „Klingendes Österreich“ in den Jahren 1986 bis 2020 Bekanntheit. Diese wurde über die Jahre rund 200 Mal ausgestrahlt.  Nach der letzten Aufzeichnung beendete Forcher seine Laufbahn als TV-Moderator und setzte sich in Salzburg-Liefering zur Ruhe. Noch Anfang Oktober 2020 wurde im ORF2 die Sendung Mein Lebensberg- Sepp Forcher und der Großglockner sowie zum 90. Geburtstag Forchers die Dokumentation Sepp und Helli – Die Forchers ganz persönlich ausgestrahlt.

Sein Lebensweg führte von Rom nach Salzburg

Giuseppe Forcher wuchs als Sohn Südtiroler Eltern in bescheidenen Verhältnissen in Rom auf. Seine Jugend verbrachte er ab 1940 in Werfenweng im Pongau (Salzburg) und arbeitete bis 1955 als Bauhelfer und Lastenträger in Kaprun sowie an der Oberwalderhütte am Großglockner. Forcher entdeckte seine Bewunderung für die Bergwelt und bestieg bis 1955 mehrere Gipfel in den Pyrenäen, das Matterhorn und den Mont Blanc. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Helene, genannt „Helli“, war er Hüttenwirt am Berglandhaus in Großarl und ab 1959 am Zeppenzauerhaus am Untersberg in Salzburg. 1976 begann Forcher mit der Radiosendung Mit Musik ins Wochenende seine Mitarbeit beim ORF und wurde durch seine mehr als 1.000 Volkskultur- und Landfunksendungen zur Moderationslegende. Dabei präsentierte er authentische Volksmusik und brachte die Traditionen und landschaftlichen Schönheiten Österreichs einem breiten Publikum nahe.

Eine Übersicht der versteigerten Exponate ist auch online bei Dorotheum abrufbar (aus dem Nachlass von Sepp Forcher (1930 – 2021)).