Houskapreis 2020 geht nach Graz und Wien

TU Graz und MacroArray Diagnostics wurden gestern Abend mit dem Forschungspreis der B&C Privatstiftung ausgezeichnet.


v.l.: Mariella Schurz (B&C), Harald Plank (TU Graz), Christian Harwanegg (MacroArray Diagnostics GmbH) und Erich Hampel (B&C) – © B&C/Alexandra Thomson

Die Verleihung des Houskapreises in der MetaStadt gestern Abend wurde coronabedingt in sehr kleinem Rahmen – und mit Mikrofontausch nach jeder Wortspende – abgehalten. Im Livestream konnte die nichtsdestotrotz spannende Kür der Sieger allerdings durchgehend verfolgt werden.

10 nominierte Projekte in den Kategorien „Hochschulforschung“ und „KMU“ waren auch diesmal wieder im Rennen um die insgesamt 500.000 Euro, die den Houskapreis der B&C Privatstiftung zum größten privaten Forschungsförderungspreis des Landes machen. Preiswürdig waren sie alle – und deshalb ging auch niemand leer aus: Der Pot teilt sich zu je 150.000 Euro auf die Kategoriesieger, 60.000 für die Zweitplatzierten, 20.000 für die Publikumssieger auf den dritten Plätzen und je 10.000 für die übrigen Nominierten auf.

„Wissenschaft und Forschung sind nicht nur der Schlüssel für die Bewältigung der akuten Corona-Krise, sondern auch essenziell für den Wiederaufbau und die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich“, betonte Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender der B&C Privatstiftung. Und Generalsekretärin Mariella Schurz ergänzte: „Die aktuelle Pandemie beweist einmal mehr, und nun auf globaler Bühne, die enorme Bedeutung von Wissenschaft und Forschung. Neu ist, dass das erste Mal eine breite Allgemeinheit den Wert von Wissenschaft und Forschung zu schätzen gelernt hat. Und genau diese öffentliche Wertschätzung war und ist unser zentrales Anliegen, das wir mit dem Houskapreis auch verfolgen.“

And the winners are …

Den Sieg in der Kategorie Hochschulforschung heimste Prof. DI Dr. Harald Plank von der TU Graz ein. Gemeinsam mit seinem Team hat er eine neuartige 3D-Nanodruck-Technologie entwickelt, die eine Fertigung von komplexen, dreidimensionalen Objekten im Nanobereich ermöglicht. Die Methode wird bereitsvon Industriepartnern eingesetzt und soll neue Anwendungsbereiche erschließen, die bislang nicht möglich waren. „Ausgangssituation dieser Entwicklung war eine ‚schräge‘ Idee, die in einem Café entstanden ist. Dass diese Idee nach sechs Jahren zu einer industriell relevanten Technologie und schließlich zu einer solchen Auszeichnung führt, erfüllt mich mit großem Stolz“, so Plank zum ersten Preis.

Unter den angetretenen KMU konnte das Wiener Unternehmen MacroArray Diagnostics den ersten Platz für sich entscheiden. „Allergy Explorer – der Schlüssel zur Allergiediagnose“ konnte sowohl Fachbeiräte als auch die Jury überzeugen. Der „ALEX“ soll nahezu alle existenten Allergien in einem einzigen Test erkennen. Da für den Test nur ein Tropfen Blut notwendig ist, eignet sich die Methode auch sehr gut für Kleinkinder.

Von Videostreaming bis Schrott-Recycling

Den zweiten Platz in der Kategorie „Hochschulforschung“ konnte Dr. Megan J. Cordill vom Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft (Österreichischen Akademie der Wissenschaften) in Leoben für sich entscheiden. Mit dem Projekt „Unzerbrechliche, flexible Elektronik“ schaffte sie Silber. In der Kategorie „Forschung & Entwicklung in KMU“ landete das Klagenfurter Unternehmen Bitmovin mit dem Projekt „PROMETHEUS – die Videostreaming-Infrastruktur der Zukunft“ auf dem zweiten Platz.

Der Publikumspreis wurde heuer erstmals per Online-Voting von der Öffentlichkeit entschieden. In der Kategorie „Hochschulforschung“ hatte das Institut für Angewandte Synthesechemie an der TU Wien mit dem Projekt „Parkinson-on-a-Chip: Erfassung neurodegenerativer Prozesse in einem Mittelhirn-on-a- Chip-Modell“ die Nase vorn, in der KMU-Kategorie gab es die meisten Votings für das Unternehmen UrbanGold GmbH aus Leoben mit dem Projekt „Effizientes und umweltverträgliches E-Schrott-Recycling“.

Infos und Details zu allen Nominierten gibt es auf www.houskapreis.at.