Fachkräftemangel bleibt Problem

Österreichs Personaldienstleister vermuten aufgrund einer Reduktion von Zeitarbeit eine Konjunktureintrübung.


Ein Mann in einer Fabrik beim Schweißen
Die Industrie baut derzeit vielfach Stellen ab (© Daniel Wiadro/Unsplash)

Im Jänner 2020 ging die Zahl der Zeitarbeiter gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,43 Prozent zurück (auf 83.541 Beschäftigte). Die Gesamtbeschäftigung in Österreich stieg aber in der Vergleichsperiode um 1 Prozent auf mehr als 4,1 Millionen Erwerbstätige.

„Diese Entwicklung ist zu einem Gutteil sicher auch durch einen Wechsel von Zeitarbeitern zum Kundenunternehmen begründet. Schließlich übernehmen Unternehmen gerne unsere gut ausgebildeten MitarbeiterInnen“, so Alexander Praschek vom Branchenverband Österreichs Personaldienstleister.

Dennoch prognostiziert Praschek anhand dieser Zahlen ein sinkendes Wachstum. Dies sei bereits seit dem zweiten Halbjahr 2019 spürbar. „Die Erfahrung zeigt, dass eine Reduktion von Zeitarbeit in dieser Dimension Vorbote einer Konjunktureintrübung ist. Zeitarbeit ist ein Konjunkturbarometer“, meint Praschek. 

Qualifizierte Fachkräfte sind gefragt

Die Industrie baue derzeit – insbesondere im Bereich Automotive – Mitarbeiter ab. Trotzdem „bemerken wir eine ungebrochene Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften aus dem österreichischen Gewerbe und den KMUs“, so Praschek. Aufgrund dieser Nachfrage finden die in der Industrie abgebauten Fachkräfte derzeit schnell wieder Beschäftigung. Die Personaldienstleister konnten nach Eigenangaben im Jahr 2019 durchschnittlich 93.585 MitarbeiterInnen Arbeitsplätze mit voller sozialer Absicherung und kollektivvertraglich abgesicherten Löhnen und Gehältern bieten. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 2,62%, nach einem steten Wachstum in den Vorjahren.