Die Leiden der Gesundheitskasse

Aufregung um 400.000-Euro-Logo: Kritiker prangern Geldverschwendung bei der Österreichischen Gesundheitskasse an.


ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer und seinem Team dürfte einiges an Arbeit bevorstehen (© Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger)

Seit kurzem steht das Management-Team für die fusionierte heimische Krankenkasse: Bernhard Wurzer (45), bisher stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, wird Generaldirektor. 

Seine drei Stellvertreter haben ebenfalls jeweils Sozialversicherungs-Background: Alexander Hagenauer (47), Georg Sima (42) und Rainer Thomas (36) ergänzen das Direktorium, das per 1. Juli 2019 seine Arbeit aufnimmt. Und sich dabei gleich mit einigen Herausforderungen konfrontiert sehen dürfte.

Logo: Aufklärung gefordert

Aktuell gibt es von verschiedenen Seiten harsche Kritik an angeblicher Geldverschwendung im Zusammenhang mit der Gesundheitskasse. So soll allein das Logo mit 400.000 Euro zu Buche schlagen. „Wozu braucht eine Körperschaft öffentlichen Rechts ohne jeden Mitbewerber und ohne jede Konkurrenz einen so teuren Markenauftritt?“ wettert NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker in einer Aussendung.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert die sofortige Offenlegung der Ausschreibungsunterlagen. „So kann und darf man mit dem Geld der Versicherten schlicht und ergreifend nicht umgehen.“

„Völlig falsch“

Kolportiert werden zudem ausgeschriebene Beraterleistungen in der Höhe von zehn Millionen Euro. Seitens der Österreichischen Gesundheitskasse will man eine solche Summe nicht bestätigen. 

Laut Matthias Krenn, dem Vorsitzenden des Überleitungsausschusses der ÖGK, sind die Vorwürfe unrichtig: „Die medial kolportierten Zahlen sind allesamt entweder völlig falsch oder in einem falschen Kontext dargestellt!“ (eine ausführliche Stellungnahme finden Sie hier)

Andreas Huss allerdings (stv. Vorsitzender des ÖGK-Überleitungsausschusses und ehemaliger SGKK-Obmann) meint in einer Mitteilung: „Mit den ausgeschriebenen Beraterleistungen in der Höhe von 10 Mio. Euro könnten beispielsweise 40 Hausarztstellen für ein Jahr finanziert werden. Ein neues Logo um Hundertausende Euro an neun Hausdächern – das hilft keinem einzigen Versicherten. Diese Gelder sinnvoller einzusetzen sehr wohl.“