Seinen Namen kennt – zumindest bei uns und zumindest außerhalb der Ophthalmologie – wohl kaum jemand. Aber viele kennen, was der japanische Militärarzt und Augenheilkundler Ishihara Shinobu bereits 1917 erfunden hat: Die Tafeln mit den unterschiedlichen Farbpunkten, mit denen eine etwaige Farbenblindheit diagnostiziert werden kann.
Goethe und die Farbenblindheit
Ishiharas Forschungsgrundlage bildeten Notizen von Johann Wolfgang von Goethe. Gemeinsam mit seinem – farbenblinden – Assistenten erprobte er zunächst handgemalte Farbtests.
Das Ergebnis sind die bis heute in Verwendung gebliebenen Ishihara-Farbtafeln zur Erkennung von Farbenschwäche oder Farbenblindheit. Normalsichtige Menschen können auf ihnen Zahlen oder Buchstaben ausmachen. Personen mit Farbenblindheit sind nicht in der Lage, diese zu erkennen.
300.000.000 Betroffene
Farbenblindheit betrifft laut der NGO Colour Blindness Awareness etwa einen von 12 Männern (8 %) und eine von 200 Frauen. Weltweit sind das rund 300 Millionen Menschen.
Wie Farbenblinde die Welt sehen, hat der Kontaktlinsenhersteller Lenstore in Kooperation mit Colour Blindness Awareness veranschaulicht. Unten ein Beispiel aus Wien, weitere Exempel finden Sie hier.
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Bildnachweise Aufmacherbild:
Wellcome Library, London. Wellcome Images images@wellcome.ac.uk http://wellcomeimages.org Portrait of Shinobu Ishihara.
Science Museum, London. Wellcome Images images@wellcome.ac.uk http://wellcomeimages.org Eight Ishihara charts for testing colour blindness, Europe, 1917-1959