Worauf muss man sich einstellen, wenn man im Rahmen von Geschäftsreisen in Côte d’Ivoire unterwegs ist – was sind die Dos and Don’ts? Wir haben einen gefragt, der es wissen muss: Christoph Mayer berät mit seinem Unternehmen Prosper Africa österreichische Unternehmen, die auf dem frankophonen westafrikanischem Markt Fuß fassen möchten.
Sie sprechen kein Dioula, Bambara oder eine der Kru-Sprachen? Pas de problème!
Wie in den meisten afrikanische Staaten werden auch in der Côte d’Ivoire sehr viele verschiedene Sprachen gesprochen (Achtung: dass es sich hierbei nur um Dialekte handelt, ist ein weitverbreiteter Irrglaube – es sind tatsächlich völlig unterschiedliche Sprachen). Bevor Sie sich nun hastig eines der raren Wörterbücher in Dioula und Bambara (den beiden Hauptsprachen) besorgen, können wir Sie getrost beruhigen. Gerade in den Städten, wobei Abidjan zwar nicht die Hauptstadt, aber das Handels- und Verwaltungszentrum des Landes ist, wird weitgehend Französisch gesprochen.
Die Begrüßung kann durchaus nahe gehen
Mit französischen Grußformeln liegen Sie beim Begrüßungsritual also immer richtig. Machen Sie sich aber darauf gefasst, dass es bei der Begrüßung durchaus sehr herzlich und körperlich werden kann. Ein unvorbereiteter „Kopf-Gruß“ – die Köpfe werden dabei sanft an beiden Seiten aneinander gestupst – könnte sonst schnell unangenehm werden. Sehr geschätzt wird es, wenn man bei der Begrüßung nicht nur nach dem Wohl des Gegenübers fragt, sondern sich auch nach der Familie erkundigt.
Und dann wird’s formal
Abgesehen von der oftmals sehr herzlichen Begrüßung geht es dann für gewöhnlich sehr formal zu. In Meetings wird das Protokoll genauestens eingehalten und zur Sprache kommt zumeist nur der ranghöchste Teilnehmer, während die weiteren Anwesenden als Zuhörer wirken. Ebenso spielt die schriftliche Korrespondenz eine große Rolle, in der Respekt und Wertschätzung eine hohe Bedeutung zukommt.
Kurzer Smalltalk am Anfang und am Ende eines Meetings sind auch in der Côte d’Ivoire gang und gäbe. Beliebte Themen hierbei sind: der Staatsgründer und erste Präsident Félix Houphouët-Boigny (das Üben der richtigen Aussprache ist empfehlenswert), das Land als stärkste Wirtschaft der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (UEMOA), die Rolle des Landes als Hub der Region (größter Hafen) und die Bedeutung in der Kakaoindustrie (40 % Weltmarktanteil).
Keine kulinarische Mutprobe
Ähnlich wie in sprachlicher Hinsicht, geht es auch in kulinarischer und kultureller Hinsicht zumindest in der Geschäftswelt wenig exotisch zu. „Attieké“ (Couscous aus Maniok) oder „Alloko“ (Kochbananen-Chips) sind Nationalspeisen, die Sie unbedingt probieren sollten und dennoch keiner Mutprobe bedürfen.