48 Blutgruppen – Was das zu bedeuten hat

Zuletzt wurden weltweit 48 Blutgruppen gezählt. Was das für die Forschung und die Blutspenden zu bedeuten hat, erfahren Sie hier.


Zu sehen ist eine Person, die ein rotes Herz in die Kamera hält.
Blutgruppen sind beim Spenden von Blut von großer Bedeutung. © Pexels

Karl Landsteiner, wohl einer der berühmtesten Österreicher der Medizingeschichte, hat die Blutgruppen entdeckt. Das bekannteste System der Klassifikation ist das sogenannte AB0-System. Die Klassifizierung mithilfe des Rhesusfaktors (positiv/negativ) ist auch vielen Menschen ein Begriff. Neben diesen bekannten Einteilungen der Blutgruppen gibt es insgesamt 46 weitere Blutgruppensysteme.

Warum Blutgruppen so wichtig sind

Durch die Systematisierung des Blutes von verschiedenen Individuen wird die individuelle Zusammensetzung auf der Außenhaut der sogenannten roten Blutkörperchen beschrieben. Diese Außenhaut unterscheidet sich durch verschiedene Proteine oder Glykolipide. Diese Bestandteile können als Antigene wirken und zu einer Immunreaktion führen. Erhält ein:e Patient:in im Rahmen einer Transfusion Blut einer nicht kompatiblen Blutgruppe, so führen diese Immunreaktionen zum Verklumpen des Blutes. Das kann in weiterer Folge zu schweren Komplikationen oder gar bis zum Tod führen.

Weitere Klassifikationen

Insgesamt sind heute 48 anerkannte Blutgruppensysteme bekannt, die von der Internationalen Gesellschaft für Bluttransfusion (ISBT) anerkannt sind. Das drittwichtigste System im Zusammenhang mit der Transfusion von Blut ist das Kell-System. Die darin ausgeprägten Faktoren werden vor Transfusionen regelmäßig geprüft.

Erst im Juli 2025 wurde die 48. weltweit anerkannte Blutgruppe entdeckt. Aktuell gibt es eine Trägerin dieser Gruppe. Die Frau stammt aus einem französischen Département. Französische Forscher:innen konnten nach jahrelanger Forschung einen Durchbruch erzielen und diese seltene Zusammensetzung klassifizieren.

An dieser Stelle kann zudem die „Bombay“-Blutgruppe erwähnt werden. Sie wird von etwa 300.000 Menschen getragen, die vor allem in Indien leben. Sie erhielt ihren Namen, da sie in den 1950er Jahren in Bombay (heute Mumbai) erstmals beschrieben wurde. Personen mit diesem Gendefekt können nur Blut von anderen Personen mit demselben Defekt erhalten.

Häufigkeiten der verschiedenen Gruppen

Die verschiedenen Gruppen treten in verschiedenen Häufigkeiten auf. In Österreich haben rund 37 Prozent die Blutgruppe A+, 30 Prozent 0+, 12 Prozent B+. Die Blutgruppe 0-, welche als einzige an alle Menschen transferiert werden kann, kommt in Österreich mit einer Häufigkeit von rund 6 Prozent vor. Träger:innen dieser Gruppe werden „Universalspender:innen“ genannt, da ihr Blut von Menschen mit jeder anderen Blutgruppe (weitgehend) ohne Komplikationen angenommen wird.

Kuriose Theorien rund um Blutgruppen

Rund um Blutgruppen ranken sich verschiedene Mythen und kuriose Theorien: So gehen manche Gruppen davon aus, dass Personen mit der Blutgruppe 0- von Aliens abstammen.

Andere Theorien gehen von der japanischen Blutgruppendeutung aus. Diese Deutungen sagen den Träger:innen der verschiedenen Gruppen bestimmte Charakterzüge zu.

Blutspenden rettet Leben

Blutspenden sind im Ernstfall Lebensretter. Die Depots müssen regelmäßig aufgefüllt werden. Das Rote Kreuz bietet wiederkehrende Termine an, um Blut zu spenden.

Informationen zu den Terminen in Ihrer Nähe finden Sie hier.

SZ