Mehrwert von KI versus fehlende Rahmenbedingungen

Eine Studie zeigt, Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) übertreffen die Erwartungen der Unternehmen. Allerdings fehlen Rahmenbedingungen.


Zu sehen ist eine Hand, die nicht natürlich ist sondern von einem Roboter ist. Diese Hand zeigt in ein Netzwerk hinein.
KI-Anwendungen brauchen Rahmenbedingungen und Strukturen. © Pexels

Nunmehr drei Jahre begleiten uns Anwendungen wie ChatGPT und Co. Eine Studie von Deloitte hat sich die Auswirkungen dieser auf den finanziellen Mehrwert von Unternehmen angesehen. KI überzeugt hier und übertrifft die finanziellen Erwartungen. Die fehlenden Rahmenbedingungen erschweren derzeit aber noch die Anwendung.

KI in Unternehmen: Erfüllen Return on Investment (ROI), allerdings fehlen Rahmenbedingungen für die Anwendung

Die Anwendungen generativer KI (GenAI) erfüllen bereits in drei Viertel der befragten Unternehmen den ROI. Allerdings fehlen in vielen Unternehmen Richtlinien und Rahmenbedingungen für den Umgang mit den neuen Technologien. Hier sind laut der Studie von Deloitte sowohl die Politik als auch die Wirtschaftstreibenden gefragt.

Für einen sinnvollen Rahmen zur Nutzung von GenAI ist nicht nur die Wirtschaft gefragt. Es braucht auch Gesetze und Richtlinien, die einen sicheren und sinnvollen Rahmen für die Verwendung von GenAI vorgeben. Der AI Act der EU war ein erster Schritt, aber entscheidend sind international entsprechende Regeln, die auch stetig an aktuelle Entwicklungen angepasst werden müssen.

Evrim Bakir, Managing Partnerin im Consulting bei Deloitte Österreich

Fehlende Rahmenbedingungen bremsen die Entwicklung aus

Unternehmen beklagen, dass fehlende Regulatoren derzeit noch eine Hürde darstellen und die Entwicklungen rund um neue technische Anwendungen abbremsen.

Österreich und die KI-Guidelines der Wirtschaftskammer haben Vorbildwirkung. Diese Rahmenbedingungen können für jedes Unternehmen adaptiert werden. Sie bieten die Chance, die Nutzung von Anwendungen Künstlicher Intelligenz zu strukturieren. So können die Mitarbeitenden neue Applikationen ausprobieren und für das Unternehmen sinnvoll einbringen.

AI-Agenten stehen vor dem Durchbruch

Neben den bereits bekannten und genutzten Anwendungen stehen nun auch AI-Agenten kurz vor dem Durchbruch. Diese Agenten können Aufgaben automatisiert und selbstständig ausführen. Workflows und Arbeitsweisen können optimiert werden. Ein Viertel der befragten Führungskräfte beschäftigt sich derzeit mit jenen Agenten. Aber auch hier ist die Frage nach Regeln entscheidend. Aktuell stehen die Unternehmen auch hier an, da die notwendigen Rahmenbedingungen fehlen.

GenAI geht den nächsten großen Schritt: Wo Sprachmodelle bisher nur über Wissen verfügten, können Agenten nun selbstständig Entscheidungen treffen. Das könnte in naher Zukunft zu einer weiteren großen Automatisierungswelle führen. Das Potenzial ist enorm: Die Agenten können langfristig zu einer virtuellen Belegschaft werden.

Stevan Borozan, Director und GenAI-Experte bei Deloitte Österreich

SZ