Die österreichische Gesetzeslage zum Karfreitag sei diskriminierend, dieser müsse für alle Arbeitnehmer – unabhängig von ihrer Religion – ein freier Tag sein. Oder alternativ als Feiertagsarbeit entgolten werden. Diese Entscheidung hat der Europäische Gerichtshof 2019 getroffen.
„Schmäh-Partie“ als Lösung
Die daraufhin in Österreich geschaffene Neuregelung sei in ihrer Ausgestaltung nicht richtig gewesen, so Bundesrätin Korinna Schumann (SPÖ): Statt einen Feiertag für alle zu schaffen, habe man durch die Einführung eines „persönlichen“ Feiertages (der als Urlaubstag genommen werden muss) eine „Schmäh-Partie“ verkauft.
Schumann hat deshalb einen Entschließungsantrag eingebracht, der allerdings nun abgelehnt wurde. Zwar sprachen sich die Grünen dafür aus und auch die FPÖ signalisierte überwiegende Zustimmung (obwohl von dort auch die Kritik kam, dass die Neuregelung nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung beträfe).
Die ÖVP hingegen kann dem Thema nichts abgewinnen: Zwar habe es nach Einführung der Neuregelung anfangs heftige Reaktionen (positive wie negative) gegeben, mittlerweile sei die Lösung aber weitgehend akzeptiert und kein Thema mehr, so Bundesrätin Heike Eder. In dem erneuten Aufgreifen dieses Themas durch die SPÖ verortete sie Aktionismus und ein vorgeschobenes Argument für mehr Freizeit anstatt den Einsatz für freie Religionsausübung.
In Summe gab es daher keine Mehrheit für einen Karfreitag für alle.